Restaurant 485 in KölnNeapolitanische Pizza mit Erfolgsrezept in Köln

Sebastian Georgi's Pizza
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Köln – Generalprobe für die „Lachs-Ceviche“: Zwischen Ofen und Dessertvitrine liegt sie auf der Theke. Knuspriger Rand, dünner Teig, Erbsencreme statt Tomatensoße, obenauf Zuckerschoten. Mit einer überdimensionierten Pinzette greift Sebastian Georgi rohe Lachsstücke und verteilt sie auf seiner neuesten Pizza-Kreation – Sashimi-Qualität, 24 Stunden in Gin Tonic eingelegt. Dazu kommen kleine Papayastücke, Zitronenmelisse, Wildkräutersalat und Pinienkerne. Zum Schluss lässt er Limettenschale über sein Werk rieseln. Der erste Biss? „Sensationell“, sagt er. Über mehrere Wochen hat der 38-Jährige an dem Rezept gefeilt, jetzt sei die Pizza bereit für die Karte (11 Euro). Eingefallen ist ihm die Rezeptur unter der Dusche.
Pizzabude mit Erfolgsrezept
Sebastian Georgi ist Inhaber des „485˚“, einer „Pizzabude“ mit Erfolgsrezept. Denn nach nur knapp einem Jahr auf der Kyffhäuser Straße wird der gebürtige Berliner noch in diesem Jahr expandieren. In knapp drei Monaten eröffnet er auf der Bonner Straße 34 einen Laden, im Januar folgt ein Restaurant auf der Schanze in Hamburg, danach sind Düsseldorf und Bonn an der Reihe. Und der Traum vom eigenen Foodtruck könnte auch in wenigen Monaten in Erfüllung gehen, verrät Georgi.
Tomaten werden für Restaurant gezüchtet
Was ihn so erfolgreich macht? Pizzen, die auf neapolitanische Art in einem Ofen bei 485 Grad in 60 Sekunden fertig gebacken werden (ab 6,50 Euro) mit frischen Zutaten aus nachhaltiger Produktion – so wachsen auf einem Bauernhof in der Eifel derzeit eigens für das Restaurant gezüchtete Tomaten. „Alles was wir anbieten ist einfach, aber mit guten Zutaten umgesetzt“, so Georgi, der eigentlich aus einer ganz anderen Ecke kommt. Über 15 Jahre lang arbeitete er als Sommelier gemeinsam mit Sterneköchen wie Dieter Müller oder Nils Henkel, auch in der Sterneküche des „La Vision“ im Hotel Wasserturm war er schon tätig.
Als Sommelier nach Argentinien
2016 wird er als Ersatzmann für den ehemaligen Vendôme-Chef-Sommelier Markus Berlinghof mit zur Sommelier-Weltmeisterschaft nach Argentinien reisen. „Statt mit Anzug auf einer Weinprobe stehe ich heute eben im T-Shirt hinter der Theke“, sagt er und wirkt dabei kein bisschen wehmütig. Denn die Liebe zum Wein lebt er auch im 485˚ aus. Über 500 Weine stehen auf der Karte (0,1 Liter ab 2,40 Euro), alles Tropfen „die ich geil finde“, so der Experte. Hinzu kommen 15 Sorten Gin und 20 Sorten Craft-Beer.
„Das hier ist ein Konglomerat aus netten Sachen, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit“, sagt er zum Abschluss. „Die Leute sollen Spaß haben.“
485˚, Kyffhäuser Str. 44, 50674 Köln, ☎ 0221/39753330, Mo-Do 12-22.30 Uhr, Fr-Sa bis 23 Uhr, So 13-22 Uhr