Sonnenofen des DLR in KölnSonne bringt Stahlträger zum Schmelzen

Der Sonnenofen des DLR in Köln-Porz schmilzt Löcher in massive Stahlträger.
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Köln-Porz – Über den kräftigen Sonnenschein in Köln freut sich im Moment besonders Gerd Dibowski. Mit der Kraft der Sonne kann er sogar Löcher in massive Stahlträger schmelzen. Der Ingenieur ist Leiter des Solarofens am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln-Porz. Und für den Ofen ist vor allem eine kräftige, konstante Sonnenstrahlung wichtig. Mit Hilfe von Spiegeln wird dort nämlich das Sonnenlicht 5.000-fach konzentriert. „So konnten wir schon Temperaturen von 2.500 Grad Celsius erzeugen“, berichtet der Forscher.
Wenn Dibowski und seine Kollegen ihr Gerät anwerfen wird es ganz schön hell: Ein großer Heliostat - ein flacher Spiegel, der sich mit der Sonne dreht - reflektiert das Licht zuerst auf ein großes Rolltor. Hinter diesem verbergen sich 159 kleine Spiegel. Alle können einzeln bewegt werden und konzentrieren das Licht auf einen Punkt, der etwa so groß wie ein Tischtennisball ist. Dibowski: „Das ist dann in etwa so wie ein sehr großer Laserstrahl. Den Finger sollte man da besser nicht reinhalten.“
Damit werden zum Beispiel Materialien für die Herstellung von Energiespeichern getestet, die hohen Temperaturen standhalten müssen - oder eben auch manchmal Stahlträger geschmolzen. „Das dauert so ungefähr fünf Sekunden“, erklärt der Ingenieur. Die Versuchsobjekte stehen dabei in einem Raum gleich neben dem Kontrollstand der Anlage. Wegen der enormen Energie, mit denen sie bei den Versuchen beschossen werden, ist eine ständige Kühlung mit Wasser unabdingbar. Trotzdem kann es schon mal ganz schön heiß werden: „Wir hatten schon Versuche, bei denen es im Versuchsraum 70 Grad warm geworden ist.“
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