TatortMünster liegt in Köln

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Köln – Wenn Jan Josef Liefers als Professor Boerne nach Klettenberg kommt, um für den Münster-Tatort zu drehen, gibt es ein paar Leute, die das mögen, und ein paar, die sich ärgern: Die Wohlwollenden fühlen sich geschmeichelt, wenn Liefers und sein Kollege Axel Prahl wie diese Woche Donnerstag und Freitag ein paar Szenen in einer Privatwohnung in der Siebengebirgsallee drehen. Klettenberg in Verbindung mit dem beliebten Münster-Tatort, das ist Honig für die lokalpatriotische Seele. Andere ärgern sich, weil für ein paar Filmszenen zwei Tage lang viele Parkplätze wegfallen. Nicht nur ein paar, sondern Tausende Menschen nahmen indes zur Kenntnis, als Liefers jüngst eine Szene aus den aktuellen Dreharbeiten für den Tatort „Der Hammer“ (Ausstrahlung Frühjahr 2014) auf Facebook postete: Auf dem Bild ist er als Boerne mit einem Schweinekopf in der Pathologie zu sehen. Liefers schrieb dazu: „ Zeit für ein Gespräch unter Freunden!“
Die Folge war ein sogenannter „Shitstorm“: Tierschützer echauffierten sich über das Bild und Liefers’ Kommentar: „Ekelhaft und die Äußerung ist im Zusammenhang mit Köpfen getöteter Lebewesen moralisch höchst bedenklich“, schrieb ein Nutzer. Die Mehrzahl der Kommentierenden fand freilich nichts Anrüchiges an dem Bild. Das hinderte Facebook nicht daran, Liefers’ Facebook-Seite wurde trotzdem vorübergehend für mehrere Stunden gesperrt. Aus Versehen. Die Sperre sei wieder aufgehoben, ein Facebook-Mitarbeiter habe einen Fehler gemacht und sich entschuldigt, schrieb Liefers ein paar Stunden später. Er lese nun „mal alle Kommentare ganz in Ruhe durch und werde mir danach eine kleine Denkpause verordnen“. Während er ruhig nachdenkt, dreht er in Klettenberg ein paar Film-Szenen. In dem Tatort geht es übrigens um einen Serienmörder, der als Superheld getarnt ist. (uk)