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„Tele-Ruf“15 Kölner Telefonzellen landen auf dem Schrott

Lesezeit 2 Minuten

Ein Bautrupp hat die nicht mehr nutzbare Telefonzelle an der Buchheimer Straße abgebaut.

Köln – John-Pierre Braun, David Röthig und zwei weitere Mitarbeiter der Firma Asphalt- und Straßenbau Sascha Bunsen müssen eine harte Nuss knacken. Sie haben den Auftrag der Stadtverwaltung, in ganz Köln die Telefonzellen der Firma „Tele-Ruf“ abzubauen. Etwa die Hälfte ist geschafft.

Doch die Anlage in der Buchheimer Straße ist fester im Untergrund verankert als viele der anderen. Der Presslufthammer hat viel zu tun. Die Stadt lässt die Zellen entfernen, weil sie bereits seit Jahren außer Betrieb sind. Außerdem ist die Betreiberfirma seit langem in die Insolvenz gegangen. Noch im Dezember 2018 hatte SPD-Ratsmitglied Michael Frenzel beklagt, dass die nutzlosen Anlagen das Stadtbild verschandeln.

Versuche der Stadt, den neuen Eigentümer zu veranlassen, die Fernsprechanlagen selbst abzubauen, schlugen fehl. Also wurden die Telefonzellen als herrenlose Sachen eingestuft und eine Ordnungsverfügung erlassen, um die Anlagen aus dem Straßenbild entfernen zu lassen.

„Die 15 Anlagen, die wir entfernen sollten, waren über die ganze Stadt verstreut – die meisten davon jedoch in der Innenstadt“, erzählt Braun. Erst entfernen er und seine Kollegen Verschraubungen direkt über dem Boden, dann würden die Regendächer und die Kästen mit den eigentlichen Telefonen abmontiert. Zum Schluss komme der Rahmen dran, der im Boden verankert sei.

20 Minuten für Demontage

„Im Durchschnitt schafft unser Team drei Anlagen pro Tag“, sagt Braun. Die eigentliche Demontage dauere etwa 20 Minuten. Hinzu komme noch die Zeit, um das Loch zu verschließen. Pflastersteine, Gehwegplatten und Asphalt dafür führe der Bautrupp immer bei sich. Die Rhein-Energie wiederum hat die Anschlüsse der Zellen bereits im Vorfeld gekappt.

Anfang dieser Woche verschwanden auch die beiden letzten „Tele-Ruf“-Zellen Kölns. „Die standen in Sülz und in Porz“, erklärt Brauns Chef Sascha Bunsen. Alle 15 Telefonzellen sind jetzt für sechs Wochen auf dem Bauhof gelagert. Die Eigentümerin, eine Firma aus der Türkei, werde nun aufgefordert, die Zellen abzuholen. Bunsen: „Da die Firma pleite ist, werden die Telefonzellen wahrscheinlich nicht abgeholt.“ Am Ende werde die Stadt sie verschrotten müssen.