„Stürze für Patienten große Gefahr“TH Köln entwickelt mit KI Methode, um Stürze in der Pflege vorherzusagen

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Man sieht, wie eine Pflegekraft einer Patientin ein Glas Wasser reicht.

Wenn pflegebedürftige Menschen aus ihrem Bett oder in dessen Nähe stürzen, dann ist für ihren weiteren Gesundheitsverlauf nicht selten ein Problem. (Symbolbild)

Mithilfe von KI sollen die Stürze mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent richtig erkannt werden.

Wenn pflegebedürftige Menschen aus ihrem Bett oder in dessen Nähe stürzen, kann es ihre Gesundheit weiter verschlechtern. Ein Team der TH Köln hat daher ein Messsystem entwickelt, das Stürze anhand von Schwingungsmustern mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent richtig erkennen kann. Das hätten Laborversuche gezeigt, teilte ein Sprecher der TH Köln mit.

„Stürze ereignen sich häufig in der Nähe des Bettes und werden vom Pflegepersonal nicht immer sofort bemerkt“, sagt Projektleiter Axel Wellendorf, Professor am Institut für Allgemeinen Maschinenbau. Da eine permanente Beaufsichtigung der Patienten aber nicht möglich sei, müssen die Pflegekräfte möglichst schnell über Stürze benachrichtigt werden.

Um eine verwertbare Datenmenge zu haben, führte das Team über 1000 realitätsnahe Stürze mit einem Dummy aus.

Um eine verwertbare Datenmenge zu haben, führte das Team über 1000 realitätsnahe Stürze mit einem Dummy aus. Dabei handelte es sich um eine 1,83 Meter große und 75 Kilogramm schwere Kunststoffpuppe.

Im Forschungsprojekt „FallKI“ wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz ein Messsystem erstellt, das neben dem Bett platziert wird und Schwingungssensoren beinhaltet. „Das System nimmt mechanische Schwingungen auf und könnte diese künftig an eine zentrale Auswertungseinheit weitergeben, die dann darüber entscheidet, ob Alarm gegeben wird oder nicht“, berichtet der wissenschaftliche Mitarbeiter Leonard Klemenz.

Szenario soll in realen Situationen erprobt werden

Um eine ausreichend große und verwertbare Datenmenge zu haben, führte das Team über 1000 realitätsnahe Stürze mit einem Dummy aus. Dabei handelt es sich um eine 1,83 Meter große und 75 Kilogramm schwere Kunststoffpuppe, deren Gelenke und Gewichtsverteilung dem menschlichen Körper nachempfunden sind. Ein ähnliches Szenario soll auf reale Personen mit unterschiedlicher Größe und Gewicht in Feldversuchen in Pflegeheimen nachgewiesen werden.

Die Forscher wollen den Prototyp des Sensorsystems und das Messsystem in weiteren Forschungsprojekten weiterentwickeln sowie in Realtests erproben. Zudem soll im Rahmen einer Masterarbeit weiteres Datenmaterial für die KI generiert werden. Für einen perspektivischen Einsatz im Pflegealltag, müsse auch noch geklärt werden,  muss auch wie das Pflegepersonal über die Stürze informiert wird – etwa über WLAN oder einen anderen Funkstandard. (gam)

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