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Besondere AnforderungenUmbau des Rossio-Gebäudes für die Stadt Köln könnte sich verzögern und teurer werden

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Das Büroensemble ROSSIO, ein im Bau befindliches Bürogebäude an der Kreuzung Barmer Straße / Deutz-Mülheimer Straße. Das letzte Gebäude in der Messe-City wurde von der Stadt Köln gekauft. Foto: Arton Krasniqi

Das Bürogebäude Rossio in der Deutzer Messe-City

Die städtische Gebäudewirtschaft weist auf spezifische Anforderungen an ein Verwaltungsgebäude und die notwendige IT-Verkabelung hin.

Als die Stadt Köln im Sommer 2024 das Bürogebäude Rossio in der Deutzer Messe-City gekauft hatte, war im Kaufpreis von 271,5 Millionen Euro ein Ausbaubudget für die städtischen Belange in Höhe von 24,5 Millionen Euro enthalten. Ob dieses ausreichen wird, erscheint nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ inzwischen allerdings fraglich. Es besteht demnach außerdem die Gefahr, dass das Gebäude der Stadt Köln später zur Verfügung stehen wird als geplant.

Stadt Köln prüft Reduzierungen, um Mehrkosten zu minimieren

„Es werden – wie auch bei allen anderen städtischen Büronutzungen – zusätzliche Kosten aufgrund besonderer Anforderungen der Stadt Köln an ein Verwaltungsgebäude erwartet“, antwortete die zuständige städtische Gebäudewirtschaft auf Anfrage der SPD-Ratsfraktion. Die Gesamtkosten für den Umbau lassen sich derzeit „noch nicht abschließend beziffern“.

Es gebe eine kritische Prüfung der Ausbauwünsche seitens der Dienststellen, was bereits zu Einsparungen geführt habe. Die Gebäudewirtschaft verhandelt demnach derzeit mit den Erbauern des Rossio-Gebäudes über die besonderen Anforderungen. Auch weitere Reduzierungen würden geprüft, um zusätzliche Kosten zu minimieren. „Im Ergebnis kann eine Verzögerung der Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes nicht gänzlich ausgeschlossen werden“, teilte die Gebäudewirtschaft mit.

Die Stadt Köln habe ein modernes Bürogebäude gekauft, das bereits viele Ansprüche und hohe Standards erfülle. Die spezifischen Anforderungen an ein Verwaltungsgebäude der Stadt Köln müssten allerdings noch umgesetzt werden. Insbesondere handele es sich dabei um die städtische IT-Verkabelung. Hauptsächlich sollen laut der Gebäudewirtschaft „Dienststellen ohne dienststellenspezifische Sonderanforderungen“ in das Gebäude ziehen. 

Gebäude soll zwischen Februar und August 2026 übergeben werden

Laut Kaufvertrag müssen die Erbauer des Rossio das Bürogebäude zwischen Februar und August 2026 an die Stadt Köln übergeben. Zwei bis drei Monate später sollen städtische Dienstellen einziehen. Zuvor müssen noch Mängel beseitigt und Möbel eingeräumt werden.

Die Stadtverwaltung hat das Rossio-Gebäude gekauft und für 300 Millionen die ehemalige Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße in der Innenstadt gemietet, um die Mietverträge für andere Immobilien kündigen zu können. Im Gegenzug will sich die Stadt mindestens vom Ostgebäude des Technischen Rathauses in Deutz trennen, möglicherweise auch vom Westgebäude. „Die Mietverträge zum Stadthaus laufen im Januar und Februar 2029 aus und müssen zwölf Monate vorher, also in 2028, gekündigt werden. Anderenfalls verlängert sich der Mietvertrag ‚automatisch‘ auf ‚unbestimmte Zeit‘“, sagt FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite. Nach bestehender Vertragslage könne die Stadt nur das gesamte Stadthaus plus Parkhaus gemeinsam kündigen.

„Sollte es bei der Leonhard-Tietz-Straße zu einer weiteren Verschiebung des Einzuges kommen, benötigen wir noch größere Teile des Stadthauses“, sagt Breite. „Sollte sich der Umzug in das Rossio-Gebäude außerdem noch verschieben, was bei der Stadt nichts Ungewöhnliches wäre, wird es immer schwieriger, die Kündigungsfristen und den Auszug aus dem Stadthaus einzuhalten und sich einer automatischen Verlängerung des Knebelvertrags zu entziehen“, sagt Breite.