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Umsteigen in KölnHauptbahnhof mit „gut“ bewertet

Lesezeit 3 Minuten

Etwa 1200 Züge fahren täglich durch den Kölner Hauptbahnhof.

Köln – Wer beim Bahnfahren umsteigen muss, hat Glück, wenn er das in Hannover kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Initiative GenerationPlus. Von den vierzehn getesteten Hauptbahnhöfen in Städten mit mehr als 500 000 Einwohnern wurde nur Hannover im Bahnhofs-Test mit dem Gesamturteil „sehr gut“ bewertet, wie die Initiative am Dienstag in München mitteilte. Weitere zehn erreichten die Note „gut“, darunter die NRW-Bahnhöfe in Essen, Düsseldorf und Köln. Für die Bahnhöfe in Dortmund, Leipzig und Dresden vergaben die Tester lediglich „ausreichend“.

Täglich tummeln sich etwa 280.000 Menschen am Kölner Hauptbahnhof, die hier ein-, aus- oder umsteigen. Bestnoten erhielt der Bahnhof für die gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr sowie für Komfort und Wartezeit. Das Umsteigen in andere Züge und die Ausstiegshilfen erhielten jeweils die Beurteilung „gut“. Sehr schlecht fanden die Befragten nur den Gepäckservice: Ein Gepäckträgerservice existiert nicht, bemängelt wurden zudem fehlende Kofferwagen.

Als weitere Schwächen wurden genannt, dass teilweise die Lautsprecherdurchsagen an den Nah- und Fernverkehrsbahnsteigen fehlten und Uhren öfter mal defekt seien. Auch die fehlende Beschilderung zu den Toiletten am Bahnsteig kam schlecht an. Vereinzelt fielen dem Betrachter schmutzige und rostige Sitzgelegenheiten ins Auge. Dass es zwischen Bahnhof und Taxiständen keine Überdachung gibt, fanden die Befragten ebenfalls nicht gut.

Schmutzige und rostige Sitzgelegenheiten

Positiv bewertet wurde die ausreichende Anzahl von Sitzgelegenheiten im Bahnhofsbereich sowie das große Angebot an Geschäften und Gastronomie. Auch der Gong, der ertönt, wenn Durchsagen angekündigt wird, kam gut an bei den Befragten. Die speziell ausgewiesene Wlan-Sitzgruppe im Mittelgang gefiel ebenso wie die gleichmäßige Verteilung der EC-Automaten im Erdgeschoß. Auch die automatisierte Schließfachanlage Kölner Hauptbahnhof wurde lobend herausgehoben.

Für die Überprüfungen hatte die Initiative unter anderem mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik zusammen gearbeitet. Alle Tester der Generation 50 plus wurden mit Checklisten ausgestattet und besuchten jeden Bahnhof zweimal zu unterschiedlichen Tageszeiten. „Wir nehmen die Testergebnisse sehr ernst und werten sie genau aus“, sagte ein Bahnsprecher. „Wir freuen uns, dass elf von 14 Stationen gute und sehr gute Bewertungen erhalten haben. Wir sind aber auch dankbar für Die Hinweise, die uns der Test liefert und wollen unser Angebot an den Bahnhöfen weiter verbessern. Deshalb werden wir vor allem die Kritikpunkte genau unter die Lupe nehmen.“

Umsteigen von einem Fernverkehrszug in einen Nahverkehrszug und umgekehrt (24 %: z.B. Lautsprecherdurchsagen, Anzeigen, Wegeleitung)

Umsteigen von einem Fernverkehrszug in den öffentlichen Nahverkehr und umgekehrt (13 %: z.B. Wegeleitung, Überdachung)

Umsteigen von einem Fernverkehrszug in ein Taxi und umgekehrt (13 %: z.B. Wegeleitung, Überdachung)

Aufstiegshilfen/Barrierefreiheit (15 %: z.B. Aufzüge, Kofferbänder)

Gepäckservice/Mobilität (20 %: z.B. Kofferwagen, Gepäckträger, Elektromobil)

Komfort/Überbrückung der Wartezeit (15 %: z.B. Schließfächer, Warteraum, Angebot an Geschäften/Gastronomie)

Die Untersuchung fand im Mai 2013 statt. Es ist das erste Mal, dass GenerationPlus einen solchen Test mit dem Schwerpunkt Umsteigen durchgeführt hat. Vergleichsergebnisse aus früheren Jahren gibt es darum nicht. (ble mit dpa)