Unfallkreuzung in Köln-BickendorfAus für Kreisverkehr am Mühlenweg

Die Kreuzung Mühlenweg/Mathias-Brüggen-Straße soll nicht zu einem Kreisverkehr umgebaut werden, sondern eine festinstallierte Ampelanlage bekommen.
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Bickendorf – Das Thema Kreisverkehr an der unfallträchtigen Kreuzung Mathias-Brüggen-Straße/Mühlenweg scheint sich erledigt zu haben. Eine Prüfung durch die Verwaltung ergab, dass der Bau eines Kreisverkehrs nur durch erhebliche Veränderungen möglich sei, weil er einen Durchmesser von 36 Meter aufweisen würde. Dazu müsste privates Gelände angekauft und ein Stück des angrenzenden Grünzugs Schafswiese geopfert werden. Die Finanzierung dieses nach erster Schätzung 1,2 Millionen Euro kostenden Projekts müsste die Stadt alleine übernehmen. Zudem ergäben sich unerwünschte Nebeneffekte auf den Verkehr an dieser Stelle.
Provisorische Ampel
Daher schlägt das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung vor, die Kreuzung mit einer dauerhaft installierten Ampelanlage zu versehen. Schon seit knapp einem Jahr wird der Verkehr dort mit einer provisorischen Ampel geregelt. Die Ampelvariante würde schätzungsweise 450.000 Euro kosten. Während die übrigen Fraktionen Verständnis äußerten, gab es harsche Kritik von der CDU: „Seit gut zehn Jahren wird nun über den Kreisverkehr debattiert. Nun will man uns erklären, dass ein Bau nicht möglich sei“, schimpfte CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Berg.
Er glaube nicht, dass man den Kreisel nur so planen könne, wie die Verwaltung es skizziert habe. Auch Fraktionskollegin Jutta Kaiser hielt es für vorgeschoben, dass man wegen des Schwerlastverkehrs keine kleinere Lösung anbieten könne. Harald Schuster (Deine Freunde) merkte an, dass es durchaus Lösungen gebe, um Kreisverkehre klein zu gestalten.

Ein neuer Fußgänger-Überweg über die Mathias-Brüggen-Straße befindet sich jetzt in Höhe der Alexianer-Werkstätten.
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Zwei Unfälle mit einem Todesopfer
Dagegen wandte SPD-Bezirksvertreter Udo Hanselmann ein, dass sich kein schwerer Unfall mehr ereignet habe, seit die provisorische Ampel in Betrieb gegangen sei. Er bestätigte zudem die Darstellung der Verwaltung, dass auch Anwohner die derzeitige Situation positiv beurteilten. Vor gut einem Jahr gab es eine Demonstration von Anwohnern an der Kreuzung. Zuvor hatten sich innerhalb kurzer Zeit zwei schwere Unfälle ereignet, bei denen ein Mensch ums Leben kam.
Planung für Ampel beauftragt
Die provisorische Ampel wurde bald darauf installiert. Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Josef Wirges äußerte damals schon die Befürchtung, dass so der Bau eines Kreisverkehrs auf die lange Bank geschoben sein könnte. Gleichwohl zeigte er sich nun überzeugt vom Ampelvorschlag. Gegen die Stimmen der CDU wurde an die Verwaltung der Auftrag erteilt, die Planungen für eine dauerhafte Ampel sowie verbesserte Geh- und Radwege auf dem Mühlenweg im Abschnitt Richtung Westendstraße aufzunehmen.
Auf der Mathias-Brüggen-Straße wurde mittlerweile eine von Bürgern und Politikern gewünschte weitere Möglichkeit zur Fahrbahnüberquerung fertiggestellt. In Höhe der Alexianer-Werkstätten befindet sich nun ein Zebrastreifen. Eine Mittelinsel erleichtert zusätzlich das Überqueren der Fahrbahn.