Vielfalt der AdventskränzeVon wegen vier Kerzen und ein bisschen Grün

Der Klassiche
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Köln – „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ – von wegen: Längst nicht jeder Adventskranz in Köln ist heute noch auf Kerzen angewiesen. Und wenn doch Kerzen im Spiel sind, ist die Zeit, in der am vierten Advent zwingend vier davon leuchten mussten, auch vorbei. Dafür werden die Kränze immer mehr zu Kunstwerken. Und das kann ganz schön ins Geld gehen. Ein Überblick.

Der Schrille
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Der SchrilleVier Kerzen, vier Farben, dazwischen grelle Schleifen in knalligem Orange, glänzendem Rot und glitzerndem Blau – Richart Habben hat für seine Adventskränze eine klare Prämisse: „Je schriller, desto besser“, sagt der Händler vom der „Christmas Avenue“. Früher habe er mit eher klassischen Kränzen begonnen, inzwischen seien aber die glitzernden Kränze der Renner. „Es hat mich selbst ein bisschen überrascht, wie gut das in diesem Jahr angenommen wird“, sagt Habben. Kosten: 89 Euro.

Der Minimalistische
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Der MinimalistischeEs müssen nicht immer vier Kerzen sein. Viele Kölner Blumen- und Dekogeschäfte verkaufen Kränze mit nur einer statt vier Kerzen. Und dieser eher minimalistische Ansatz hat durchaus seine Vorteile: „Die vierte Kerze brennt bei uns immer nur für wenige Stunde, das ist schade, wenn man den Kranz dann schon wegschmeißen muss“, sagt Ulrike Lohschulte, die sich gerade für den Ein-Kerzen-Kranz entschieden hat.
Und damit ist sie offenbar nicht alleine. „Bei uns ist das fast halbe, halbe, etwa jeder zweite Kranz hat nur noch eine Kerze“, sagt die Kölner Floristin Mireille Ruch. Und auch der Kranz muss nicht mehr aus traditionellem Tannengrün bestehen. Stattdessen nutzt sie unter anderem in Gold gefärbte Klematis oder Hagebutten. Preis: 190 Euro.

Der Exklusive
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Der ExklusiveWenn Heiko Kalitowitsch einen Adventskranz bindet, dann erschafft er ein kleines Kunstwerk. Und ein ziemlich wertvolles noch dazu. Bis zu 1000 Euro zahlen seine Kunden für die exklusiven Kränze des Kölners. „Das ist eine Frage des Genusses und der Wertschätzung“, sagt er über den Adventsschmuck. Und das sieht offenbar nicht nur er so. Vor der Weihnachtszeit kommen jedes Jahr Kunden aus ganz Deutschland in sein Geschäft. Die Kerzen der Kränze im Schaufenster wirken fast zu schade, um sie anzuzünden. Das Wachs ist mit einem glänzendem Lack überzogen, die Kerzen sind mal zylinderförmig, mal kugelrund. Arrangiert sind sie auf einem Kranz aus Hortensien, der durch eine spezielle Methode der Konservierung mehrere Jahre lang haltbar ist.

Der Klassiche
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Der KlassischeÄpfel, Nüsse und rote Kerzen – viele Kölner setzen aber auch noch auf klassischen Bestandteile bei ihrem Adventskranz. „Wir müssen den Advent ja nicht jedes Jahr neu erfinden“, sagt Floristin Mireille Ruch. Am Totensonntag haben sie und ihre Mitarbeiterinnen in dem Blumengeschäft am Rudolfplatz damit begonnen, die Kränze für die Adventszeit zu binden. Dafür nutzten sie das Grün einer frisch geschlagenen Nobilistanne. Der Vorteil etwa im Vergleich zur Nordmanntanne sei, dass der Kranz auch über den vierten Advent hinaus keine Nadeln verliere. Der frisch gebundene Klassiker kostet bei ihr 128 Euro.

Der Riesige
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Der RiesigeEr ist definitiv kein Adventskranz für den Wohnzimmertisch: Das Rhein-Energie-Stadion wird auch in diesem Jahr wieder zum XXL-Adventskranz. Ab dem heutigen Sonntag strahlt jeden Sonntag ein weiterer der vier Pylonen in rotem Licht. Damit wird die Arena nicht nur zum mit Abstand größten Adventskranz der Stadt, sondern nach Angaben der Kölner Sportstädten GmbH sogar zum größten in ganz Europa.
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„Wir möchten mit diesem überdimensionalen Adventskranz einen Teil zur festlichen Stimmung in Köln beitragen“, sagen die Sportstätten-Chefs Lutz Wingerath und Gerhard Reinke. Den Kölner Stadion-Adventskranz hat Tradition, es gibt ihn inzwischen schon seit dem Jahr 2004.

Der Selbstgemachte
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Der SelbstgemachteFür den selbstgemachten Kranz muss man erst mal an die frische Luft: Moos sammeln im Wald. Das geht besonders gut mit einem stumpfen Messer – Moos von umgefallen Baumresten am Wegesrand abtragen. Damit einen Kranz aus Stroh (aus dem Baumarkt) umwickeln, mit Blumendraht befestigen. Die Deko (Mini-Weihnachtskugeln, auch aus dem Baumarkt, öfter verwendbar) bekommt man im Zehnerpack, Kerzen beim Discounter. Ungeübte sollten etwa eine Stunde dafür einplanen plus das Moossammeln. Dieser Kranz ist mit etwa 20 Euro am günstigsten.