Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Transparenz der VerwaltungWarum Sponsoren der Stadt Köln 770.000 Euro bezahlen

Lesezeit 2 Minuten
Große Teile der Stadt Köln arbeiten im Stadthaus in Köln-Deutz (Symbolbild).

Große Teile der Stadt Köln arbeiten im Stadthaus in Köln-Deutz (Symbolbild).

Kämmerin Dörte Diemert legt Bericht über Verträge vor: Welche Unternehmen Veranstaltungen und Museen der Stadt gesponsert haben.

Die Stadt Köln hat im Jahr 2024 insgesamt rund 770.000 Euro von Sponsoren angenommen. Das geht aus einem Bericht von Stadtkämmerin Dörte Diemert über die Sponsoringverträge hervor. „Der Sponsoringbericht bildet den Abschluss eines von Beginn an transparenten Prozesses zwischen Sponsorinnen und Sponsoren und der Stadt Köln“, schreibt Diemert.

Sponsoren in Köln erklären sich mit Nennung ihres Namens einverstanden

Der Bericht basiert laut der für die Finanzen zuständigen Stadtkämmerin auf den Meldungen der Dezernate, Ämter und Dienststellen sowie der Eigenbetriebe und eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen der Stadt Köln. Die Sponsoren werden von der Stadt Köln vor ihrem Engagement über die Aufnahme in den Bericht informiert und erklären sich im jeweiligen Sponsoringvertrag damit einverstanden.

Unter den Sponsoren befinden sich zum einen Unternehmen, die zum Kölner Stadtwerkekonzern gehören, wie die Stadtwerke selbst, die Rhein-Energie, die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) als auch direkte Stadttöchter wie die Köln-Business Wirtschaftsförderung und Köln-Tourismus und die GAG Immobilien, die mehrheitlich der Stadt Köln gehört. Rund 330.000 Euro des Sponsorengelds stammen somit von direkten und indirekten städtischen Tochterunternehmen.

Die am stärksten geförderte Veranstaltung der Stadt Köln war 2024 der NRW-Tag, der zweijährlich stattfindende Landesfesttag anlässlich der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen am 23. August 1946. Die Sponsoren gaben der Stadt dafür zusammen rund 364.000 Euro.

Zu den privaten Geldgebern gehörten im Jahr 2024 unter anderem die Zurich Versicherungsgruppe (NRW-Tag), der ADAC Nordrhein (NRW-Tag und Fanfest des DFB-Pokalfinales der Frauen), der Bauprojektentwickler Pandion (Kinderoper), die Kanzlei Hecker Werner Himmelreich Rechtsanwälte (Museum Ludwig), Miltenyi Biotec (Museum Ludwig), das Excelsior Hotel Ernst (Museum Ludwig), die DEVK Versicherung (Weltkindertag) und die Cölner Hofbräu Josef Früh KG (Kulturfestival Sommer Köln). Gaffel Kölsch unterstützte mit Kölsch im Wert von 6000 Euro die Empfänge von Oberbürgermeisterin Henriette Reker während der Karnevalszeit.

Stadt Köln begrüßt Unterstützung und Engagement von Unternehmen

„Die Stadt Köln begrüßt das unternehmerische Engagement, das sowohl im Einklang mit den vom Rat der Stadt Köln beschlossenen Zielen wie Vielfalt, Antirassismus, Kinderrechte und Nachhaltigkeit steht, als auch dem Gebot der Transparenz entspricht“, heißt es in Diemerts Bericht. Veranstaltungen wie der Weltkindertag und das DFB-Pokalfinale der Frauen erreichten auch weit über die Grenzen Kölns hinaus eine Vielzahl von Menschen. Der Sponsoringbericht sei „ein wichtiger Baustein für den offenen Umgang“ mit erbrachten Sponsoringleistungen.

Stadtverwaltungen dürfen grundsätzlich Geld von Sponsoren nehmen, müssen das aber aus Gründen der Transparenz offenlegen. Um den Anschein einer Parteilichkeit zu vermeiden, müssen dabei auch der Umfang der finanziellen Unterstützung und die konkrete Veranstaltung genannt werden, der die Unterstützung zugutekommt.