Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Wildvögel in KölnNilgans-Küken auf dem Melatenfriedhof gefunden

Lesezeit 2 Minuten

Gänseküken Daisy

Köln – Am Dienstag lief das Nilgansküken mutterseelenallein auf dem Melatenfriedhof umher – einen Tag später hat es ein warmes Plätzchen im Tierheim Dellbrück und einen Namen: Daisy. Eine Spaziergängerin entdeckte die kleine Gans, beobachtete sie eine Weile und lockte sie an, als klar war, dass keine Gänsemutter in der Nähe ist. „Vielleicht hat es gleich nach dem Schlüpfen den Anschluss verpasst“, sagt Tierheim-Leiter Bernd Schinzel.

„Es ist der erste junge Wildvogel, den wir in diesem Jahr bekommen haben – normalerweise geht es erst im April los.“ Doch der Winter war mild, und so brüten die Vögel früher. Nilgänse stammen aus Afrika, breiten sich aber in den vergangenen Jahren auch in Mitteleuropa aus. Bernd Schinzel rät Spaziergängern, die ein Enten- oder Gänseküken finden, erst einmal zu schauen, ob Mutter oder Geschwister in der Nähe sind. „Wenn das nicht so ist, kann man versuchen, es einzufangen und schauen, ob es verletzt ist.“ Wenn es eine Verletzung hat, sollte man es zu einem Tierarzt bringen, andernfalls in ein Tierheim. Er rät dringend davon ab, die Vögel zu füttern: „Sie brauchen spezielle Pellets und Wasser – mehr nicht.“

Gänschen Daisy ließ sich gerne von der Spaziergängerin anlocken und mitnehmen. Als die Frau ins Tierheim Dellbrück kam, saß die Gans in ihrem Nacken unter dem Fellkragen der Jacke. Das Küken wurde am Mittwochabend in die Paasmühle nach Hattingen gebracht, eine Pflegestation für Eulen, Greif- und Wasservögel. Dort wird es nun aufgepäppelt. (hsr)

www.wildvogelhilfe.org