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Winzerinnen flogen in der Wolkenburg

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Südstadt – Das Format kommt an, der Saal in der Wolkenburg war bei der Winzersitzung der KG Alt-Severin schon seit Wochen ausverkauft. Mit diesem „blau-rude Ovend för Häre“ einschließlich einem Imbiss vor und während der Veranstaltung will die KG um Präsident Udo Jansen alte Traditionen pflegen und kölsche Tön sowie gemütlichen kölschen Klaaf in den Mittelpunkt stellen. „Es sind ja nicht die Großveranstaltungen mit vielen tausend Menschen, die den Kölner Karneval prägen“, sagte Jansen. „Sondern es sind die Veranstaltungen der kleinen und mittelgroßen Vereinen in den Veedeln wie diese, bei der die Famillich und die Nohberschaff mitfeiert.“ Besonders stolz ist die KG auf die vereinseigene Tanzgruppe Winzer un Winzerinnen vun d'r Bottmüll, die Zwischen Dreigestirn und Reiterkorps Jan von Werth und Büttenredner Martin Schopps auftrat. Für deren akrobatische Tänze mit ansprechenden Choreografien gab es viel Beifall und „Zugabe“-Rufe. Seit einigen Jahren hat sich die Tanzgruppe nicht nur stetig vergrößert, sondern auch von der Darbietung her erheblich verbessert. „Ziel der KG Alt-Severin ist es, diese Tanzgruppe wieder fest im kölschen Fastelovend zu etablieren“, sagte KG-Sprecher Roman Reuter. „Auch wenn wir an die alten Erfolge wohl kaum noch rankommen.“

Denn bis in die 1960er Jahre hinein zählten die Winzer – damals geleitet und trainiert von Jean Jülich– bundesweit zu den besten karnevalistischen Tanzgruppen. Sie waren in vielen TV-Sendungen dabei, traten in Berlin, München und im benachbarten Ausland auf. Jülich hatte mit der Gruppe eine auf Artistik und Akrobatik ausgerichtete Choreographie erarbeitet – das war zu der Zeit neu – und sie zur unumstrittenen Nummer eins in Köln und Umgebung gemacht. Doch der Ruhm verblasste und vor 16 Jahren löste sich das Team auf. Zehn Jahre hatte die KG keine eigene Tanzgruppe, ehe diese vor sieben Jahren wieder belebt wurde. Nach dem Neuanfang mit sechs Jugendlichen wirbeln nun 23 Winzerinnen und neun Winzer über die Bühnen.

Die Tanzgruppe ist natürlich auch wieder mit dabei, wenn die KG am 7. Februar (16.11 Uhr) mit einer neuen Sitzung der leisen Töne zum Motto „Vringspooz Alaaf!“ im Brunosaal am Klettenberggürtel 71 an den Start geht. Für das Programm mit Büttenreden, Zwiegesprächen und kölschen Krätzjern sind noch Karten für 33 Euro zu haben. Sie sind telefonisch zu bestellen bei Manfred Liese , 0221/544509.