Zülpicher Viertel, Sperrungen, KVBAlles, was man zu Weiberfastnacht in Köln wissen muss

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Die rappelvolle Zülpicher Straße an Weiberfastnacht

Die rappelvolle Zülpicher Straße an Weiberfastnacht

An Weiberfastnacht werden trotz schlechten Wetters wieder zehntausende Jecke in Köln erwartet. Aber einiges ist dieses Jahr anders.

Wo und wie wird am Donnerstag im Zülpicher Viertel gefeiert?

Vor allem in einem abgesperrten Bereich auf der Zülpicher Straße zwischen Zülpicher Platz und Mensa. Es gibt zwei Eingänge: einen auf der Roonstraße und einen in Höhe der Unimensa. Platz ist für ungefähr 15.000 Menschen. Ist diese Kapazität erreicht, weichen die meisten erfahrungsgemäß auf die sogenannte Entlastungsfläche auf den Wiesen an der Unimensa aus. Hier ist Platz für weitere 60.000 Menschen, es gibt Musik, Essen und Getränke. Der Großteil des Zülpicher Viertels inklusive des Rathenauviertels ist dagegen für die meisten Feiernden tabu und nur Anwohnern, deren Besuchern und Besucherinnen, Gewerbetreibenden und Gästen geladener Gesellschaften zugänglich. Es gibt mehrere Sperrstellen, an denen Sicherheitskräfte und das Ordnungsamt den Zugang kontrollieren.

Grafische Übersicht der Sperrungen rund um die Zülpicher Straße an Weiberfastnacht

Im Zülpicher Viertel sind am Donnerstag zahlreiche Straßen gesperrt.

Wird es im Zülpicher Viertel an Weiberfastnacht genauso voll oder sogar noch voller als am 11.11. im Vorjahr?

Schwer zu sagen, zwei Dinge sprechen dagegen: Zum einen ist für Donnerstag starker und anhaltender Regen vorausgesagt. Zum anderen soll die Alternativveranstaltung „Open Ring“ auf dem Hohenstaufenring dafür sorgen, dass sich die Menschenmassen diesmal besser verteilen. Zwischen Schaafenstraße und Schaevenstraße steht erstmals eine Bühne, auf der verschiedene Bands auftreten, außerdem gibt es zwei DJ-Zonen, Speisen und Getränke. Auf dem Straßenfest finden laut der veranstaltenden Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ gleichzeitig 7500 Menschen Platz, man rechne mit 20.000 über den Tag verteilt.

Karneval in Köln: Hiroshima-Nagasaki-Park am Aachener Weiher wird teilweise gesperrt

Wie will die Stadt verhindern, dass – wie am 11.11. im Vorjahr – wieder tausende das Landschaftsschutzgebiet am Aachener Weiher betreten und zumüllen?

In erster Linie mit Bauzäunen. Erstmals sind der Weiher selbst sowie die kleinen Waldstücke links und rechts des Hügels im Hiroshima-Nagasaki-Park mit Gittern abgesperrt. Der Grund: Nach dem 11.11. hatte sich herausgestellt, dass der Müll, vor allem Glasscherben, nur schwer oder gar nicht aus dem Unterholz zu entfernen waren. Diesmal also herrscht ein komplettes Betretungsverbot. Das gilt nicht für den Hügel selbst, da darf gefeiert werden. Notfalls könne der Rasen dort nach Karneval abgetragen und neu eingesät werden an Stellen, wo das erforderlich sei, heißt es aus der Stadtverwaltung. Auf der Ausweichfläche an der Mensa sowie im Grüngürtel in Höhe der Bachemer Straße sollen Bodenplatten und Baumschutz größere Schäden vermeiden helfen.

Wie stellt sich der Rettungsdienst auf?

Die Feuerwehr rechnet mit deutlich mehr Einsätzen als an normalen Tagen, im Einsatz seien alle verfügbaren Rettungswagen. Am Rautenstrauch-Joest-Museum wird vorübergehend eine Rettungswache eingerichtet. Am Perlengraben wird die Turnhalle des Berufskollegs Humboldtstraße am Donnerstag und an Rosenmontag zu einem provisorischen „Notfallversorgungszentrum“ umgebaut, um die Krankenhäuser zu entlasten. Behandelt werden in der Turnhalle aber keine medizinischen Notfälle, stattdessen betreut Fachpersonal laut Feuerwehr „alkoholisierte, aber stabile Patienten“, bis diese selbstständig oder in Begleitung den Nachhauseweg antreten können.

Wie wird in der Altstadt gefeiert?

Die Altstädter von 1922 e.V. eröffnen die Feier auf dem Alter Markt um 9.30 Uhr. Punkt 11.11 Uhr steht das Dreigestirn mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf der Bühne. Danach treten verschiedene Bands auf, unter anderem die Höhner und Cat Ballou. Wer dabei sein will, braucht ein Ticket, aber die sind bereits ausverkauft.

Karneval in Köln: KVB ändert Streckenführung einzelner Bahnlinien

Wie fährt die KVB an Weiberfastnacht?

Grundsätzlich verkehren alle Stadtbahnlinien nach dem regulären Fahrplan bis 23 Uhr im 10-Minuten-Takt, allerdings teilweise auf geänderten Strecken. Die wichtigsten Änderungen: Ab 7 Uhr fährt die Linie 9 aus Richtung Königsforst ab Neumarkt über die Aachener Straße/Gürtel nach Sülz. Zwischen den Haltestellen Hermeskeiler Platz und Hans-Böckler-Platz fährt ein Ersatzbus der Linie 109. Von 17 bis 23 Uhr wird die umgeleitete Linie 9 zwischen den Haltestellen Neumarkt und Moltkestraße getrennt. Die Linie 1 wird ab ca. 17 Uhr zwischen den Haltestellen Moltkestraße und Rudolfplatz getrennt. In Richtung Neumarkt findet der Fahrgastwechsel an der Haltestelle Moltkestraße statt, in Richtung Weiden an der Aachener Straße in Höhe der Bahnunterführung. Alle Infos im Detail gibt es hier.

Wie hoch ist die Anschlagsgefahr derzeit in Köln nach der Terrorwarnung am Dom an den Weihnachtstagen?

Weiterhin „abstrakt“ hoch, sagen die Sicherheitsbehörden – wie allerdings ganz generell in Deutschland. Konkrete Hinweise auf Sicherheitsrisiken in Köln oder speziell zur Karnevalszeit gebe es derzeit nicht, betont der leitende Polizeidirektor Martin Lotz. Wie schon am 11.11. wird die Synagoge auf der Roonstraße auch an Weiberfastnacht wieder mit Absperrgittern und Polizisten geschützt sein.

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