Von Run-D.M.C. bis Kendrick LamarDiese 15 Hip-Hop-Alben haben das Genre geprägt

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Ein Wandgemälde am Geburtsort des Hip Hop in den Sedgwick Houses in der Bronx zeigt ein Bild des Schöpfers des Genres DJ Kool Herc.

Ein Wandgemälde am Geburtsort des Hip Hop in den Sedgwick Houses in der Bronx zeigt ein Bild des Schöpfers des Genres DJ Kool Herc.

In diesen Tagen feiert der Hip-Hop sein 50-jähriges Bestehen. Ohne diese 15 Alben wäre Rap-Musik heute nicht dort, wo sie ist.

Warum der 11. August 1973 als offizieller Geburtstag des Hip-Hop gilt? Weil an diesem Tag vor 50 Jahren der aus Jamaika stammenden DJ Kool Herc, bürgerlich Billy Campbell, bei einer Feier zum Beginn des neuen Schuljahres im Aufenthaltsraum eines Hochhauses in der Sedgwick Avenue 1520 im New Yorker Stadtteil Bronx etwas Neues ausprobierte: Er hatte auf zwei nebeneinander stehenden Plattenspielern die jeweils gleichen Schallplatten aufgelegt und konnte auf diese Weise die instrumentalen Breaks, die sich in fast jedem Funk-Song fanden, unendlich verlängern.

Der sogenannte Breakbeat wurde zum Fundament des Hip-Hop, hierüber ließ sich rappen. Zuerst waren das nur einige aufmunternde Worte, die der MC, der Master of Ceremony, an die tanzende Menge richtete.

Es dauerte dann noch einige Jahre, bis die neue Musik – oder besser gesagt: die neue Art, Musik zu machen – ihren Weg auf Tonträger fand. Und noch ein paar Jahre mehr, bis Hip-Hop den Weg in den Mainstream fand, beziehungsweise das, was man als solchen bezeichnete, neu definierte. Was als Subkultur, Auflehnung gegen das Establishment und Ausdruck der Unzufriedenheit in prekären Verhältnissen begann, ist heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen, hat sogar Platz gefunden in Bibliotheken von Elite-Universitäten.

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Gleichzeitig ist Hip-Hop als Genre heute viel zu groß, um nur noch eine Sache für alle zu sein, er hat sich gründlich ausdifferenziert, reicht von der elektronischen Avantgarde bis zum chartkonformen Gebollere. Von der Pulitzer-Preis-gekrönten Selbsterkundung bis zur gestammelten Autotune-Aufzählung von Markennamen.

Wo soll man da anfangen? Vielleicht hier: Wir stellen zehn der entscheidenen Alben des Hip-Hop vor.

Run-D.M.C., „Run-D.M.C.“, 1984

Run-D.M.C. bei der 30. jährlichen Grammy-Verleihung am 2. März 1988 in der Radio City Music Hall, New York City

Run-D.M.C. im Jahr 1988 auf der Grammy-Verleihung

In seinen ersten Jahren war die Maxi-Single das bevorzugte Medium des Hip-Hop: „Rapper's Delight“ von der Sugarhill Gang, Afrika Bambaataas Kraftwerk-samplendes „Planet Rock“, Grandmaster Flashs „The Message“ oder „The Breaks“ von Kurtis Blow, dem ersten Star des jungen Genres.

Joseph „Run“ Simmons bediente die Plattenspieler für Blow, bevor er seinen Freund Darryl „D.M.C.“ McDaniels überredete, gemeinsam an die Mikrofone zu wechseln. Hinters DJ-Pult stellte sich Jason Mizell alias Jam Master Jay. Zu dritt veröffentlichten sie nicht nur das erste wirklich gute Album des Hip-Hop, sie gaben die Richtung vor, die das Genre in den kommenden Jahren einschlagen würde, zumindest an der Ostküste der USA: Weg von Funk und Disco, hin zu härteren, minimalistischen Klängen.

Nicht zu unterschätzen ist der modische Einfluss des Trios, der Streetstyle aus Trainingsanzügen, Goldketten und offenen Adidas. Mit ihrem Drittling „Raising Hell“ folgte 1986 der erste Platin-Seller des Hip-Hop. 

Eric B. and Rakim, „Paid in Full“, 1987

Der musikalische Höhepunkt des goldenen Hip-Hop-Zeitalters: Rakim katapultierte Rap mit elaborierten Metaphern seines unerschütterlichen Selbstbewusstseins, mit Binnenreimen, Enjambements und mit seinem stoisch-relaxten Vortrag von der Straßenecke in den After-Hours-Jazz-Club. Als solche Clubs noch coole Container für abstrakte Gedankenexperimente waren. 

Und Eric B. trieb Run-D.M.C.s Minimalismus auf die Spitze. Diese Musik wollte kein Pop mehr sein, und wenn sie manchmal doch eine gewisse Restwärme ausstrahlte, dann vor allem wegen Eric B.s Vorliebe für live eingemischte Soul-Samples, er war wohl derjenige, der das Gesamtwerk James Browns als unendlich auszuschlachtende Diamantenmine des Hip-Hop entdeckte.

Es sind seit 1987 sicherlich noch bessere, reichhaltigere Hip-Hop-Alben erschienen. Aber könnte man nur ein Hip-Hop-Album auf eine goldene Schallplatte pressen, die man dann mit einer Sonde ins All schickt, „Paid in Full“ wäre der einzige Kandidat.

De La Soul, „3 Feet High and Rising“, 1989

Ende der 80er standen die Grundfesten des Hip-Hop: Public Enemy hatten Run-D.M.C.s Blaupause politisiert und waffenfähig gemacht, N.W.A. an der Westküste den Gangsta Rap erfunden, und„Licensed to Ill“ von den Beastie Boys bewiesen, dass auch Hip-Hop-Alben die Spitze der Billboard-Charts erreichen können, mit dem unschönen Beigeschmack, dass die Rapper weiß sein mussten, damit das gelang.

De La Souls „3 Feet High and Rising“ verhielt sich zum restlichen Hip-Hop wie Indie- zum Mainstream-Rock: Macho-Gesten waren den drei Freunden aus Long Island fremd, sie riefen das „Daisy Age“ aus, die psychedelisch angehauchte Blümchenzeit des Rap, aber hinter der humorvollen Fassade versteckte sich eine völlig ernst gemeinte Aufforderung zur künstlerischen Entgrenzung: Warum nicht auch Steely Dan, die Turtles und obskures Gejodel samplen? Warum nicht auch über Körpergeruch und Haarschuppen rappen? „3 Feet High and Rising“ markiert den größten Entwicklungsschub des Hip-Hop.

Dr. Dre, „The Chronic“, 1992

Dr. Dre während der Halbzeitshow des Super-Bowl-Finales 2022 in Inglewood, Kalifornien.

Bis heute einer der erfolgreichsten Rapper und Prouzenten aller Zeiten: Dr. Dre, hier während der Halbzeitshow des Super-Bowl-Finales 2022 in Inglewood, Kalifornien.

Nach der Trennung der Rap-Gruppe „N.W.A“ aus Kalifornien erschien 1992 das Debütalbum von Dr. Dre „The Chronic“, welches als Startschuss der Karriere des heutigen Star-Produzenten betrachtet werden kann. Dr. Dre und die Platte gelten als Urheber des G-Funk, eines Stils der Hip-Hop-Musik, der mit Soul- und Funk-Elementen für tiefenentspannt rollenden Groove in den Beats sorgt – erst seit „The Chronic“ hören sich alte Rap-Alben irgendwie dünn an – und stellvertretend für die Rap-Szene an der Westküste der USA steht.

Als Feature-Gäste sind unter anderem Snoop Dogg und Nate Dogg auf dem Album vertreten. Das Album gilt außerdem als Startschuss für die Produzentenkarriere von Dr. Dre. Der Song „Nuthin’ but a ‚G‘ Thang“ (englisch für „Nichts als ein ‚Gangsta‘-Ding“) läuft bis heute im Radio und darf auf keiner Hip-Hop-Party fehlen.

Wu-Tang Clan, „Enter the Wu-Tang (36 Chambers)“, 1993

Auch im Jahr 2023 noch auf der Bühne: Die Hip-Hop-Gruppe Wu-Tang Clan gibt ein Konzert in der Wiener Stadthalle.

Auch im Jahr 2023 noch auf der Bühne: Die Hip-Hop-Gruppe Wu-Tang Clan gibt ein Konzert in der Wiener Stadthalle.

Im November 1993 sorgte eine zehnköpfige Hip-Hop-Gruppe aus dem New Yorker Stadtteil Staten Island mit ihrem Debütalbum für Furore: der Wu-Tang Clan. Die Platte „Enter the Wu-Tang (36 Chambers)“ gilt als eines der einflussreichsten Alben der frühen 1990-Jahre und als eines der besten Hip-Hop-Alben überhaupt. Nachdem die Westküsten-Rapper den Hip-Hop lange Zeit mit dem G-Funk dominierten, sorgte die mit minimalistischen Beats und düsterer Stimmung und Kung-Fu-Film-Samples daherkommende Platte des Wu-Tang Clans wieder für mehr Aufmerksamkeit der Eastcoast-Rapper. Darüber hinaus war das Album der Startschuss bedeutender Solokarrieren der beiden Gruppenmitglieder Method Man und Ghostface Killah.

The Notorious B.I.G. „Ready to Die“ (1994)

06.12.1995, USA, Las Vegas: Der Rapper Notorious B.I.G. alias Biggie Smalls kommt zur Verleihung der Billboard Awards, wo er zum Rapper des Jahres prämiert worden ist. 1997 wurde Notorious ermordet.

Der Rapper Notorious B.I.G. alias Biggie Smalls

Mitte der 1990er war zwischen den verschiedenen Rap-Fraktionen der Ost- und der Westküste ein offener Krieg ausgebrochen, am Ende waren Biggie Smalls und Tupac Shakur, die beiden größten Helden der verfeindeten Fraktionen tot, in Hinterhalten erschossen, sie wurden nur Mitte 20. Tupac Shakur lebt ewig weiter auf T-Shirts, Postern und Tätowierungen, Biggie Smalls aus Brooklyn aber hat mit seinem ominös betitelten Debüt „Ready to Die“ das beste Album dieser unruhigen Zeit aufgenommen, manche halten es für das beste Hip-Hop-Album überhaupt. Darauf malt Biggie detailreich und effekthascherisch zugleich ein Selbstporträt des Rappers als junger Dealer, eine Formel, die seitdem Hunderte von Malen kopiert wurde, zuletzt etwa sehr erfolgreich vom Mannheimer Rapper OG Keemo.

Mobb Deep, „The Infamous“, 1995

Mit Songs wie „Survival of the Fittest“ oder „Shook Ones Pt. II“ gelang dem New Yorker Rap-Duo Mobb Deep mit dem Album „The Infamous“ im Juni 1995 ein Meilenstein in der Geschichte des Hip-Hop. Bis heute zählt die Platte zu den einflussreichsten Alben der 1990er Jahre. Düstere Melodien, intelligente Texte und alltägliche Geschichten aus dem Leben im New Yorker Ghetto stehen stellvertretend für den Rap der Ostküste zu dieser Zeit und sorgten für den Durchbruch der bis dahin als Underground geltenden Rap-Gruppe. Schusswaffen, Drogenhandel und Auseinandersetzungen mit anderen Gangs: Mobb Deep prägt mit „The Infamous“ die Sparte des Gangster-Rap bis heute.

Lauryn Hill, „The Miseducation of Lauryn Hill“, 1998

Hat den Weg von Frauen im Hip-Hop maßgeblich geprägt Lauryn Hill (Archivbild).

Hat den Weg von Frauen im Hip-Hop maßgeblich geprägt Lauryn Hill (Archivbild).

Das erste und bislang leider auch einzige Solo-Album der Fugees-Sängerin Lauryn Hill erschien im August 1998 und gilt bis heute als eines der meistverkauften Musikalben überhaupt. Weltweit verkaufte sich die Platte mindestens 20 Millionen Mal, erhielt zwei Grammys und zahlreiche weitere Auszeichnungen. Die damals erst 23 Jahre alte Musikerin präsentiert auf den 14 Songs eine stimmliche Bandbreite aus klassischem Rap und poppigem Gesang, trägt ungemein selbstbewusst politische Statements in die Welt und kommt mit renommierten Feature-Gästen, wie Carlos Santana oder Mary J.Blige, daher. Bis heute gilt Lauryn Hill als eine Pionierin in Bezug auf Frauen im Hip-Hop.

Eminem, „The Marshall Mathers LP“, 2000

Etablierte sich in einer Szene, die eine afroamerikanischen Ursprung hat: Eminem ist heute einer der bekanntesten Rapper überhaupt.

Etablierte sich in einer Szene, die eine afroamerikanischen Ursprung hat: Eminem ist heute einer der bekanntesten Rapper überhaupt.

Das Album „The Marshall Mathers LP“ war im Jahr 2000 der Durchbruch des heutigen Weltstars Eminem. Mit seinem dritten Soloalbum, das den bürgerlichen Namen von Eminem trägt, schaffte es der aus Detroit stammende weiße Rapper sich in einer von bis dato von Afroamerikanern geprägten Musikszene zu etablieren. Stellte er zu Beginn seiner Karriere für viele afroamerikansiche Rapper eine Provokation dar, führte Eminem den Hip-Hop in den Mainstream. Bis heute gilt das Album unter Kritikern als eines der besten Rap-Alben aller Zeiten. Mit mehr als elf Millionen verkauften Exemplaren wurde es in den USA mit einer Diamant-Schallplatte und Platin ausgezeichnet. Auf dem Album sind auch zwei der bis heute wohl bekanntesten Songs von Eminem: „The Real Slim Shady“ und „Stan“.

Torch, „Blauer Samt“, 2000

Die baden-württembergische Stadt Heidelberg spielt in der deutschen Hip-Hop-Geschichte eine entscheidende Rolle. Dort gründete sich 1987 das Rap-Duo „Advanced Chemistry“, bestehend aus Torch und Toni-L. Das Album „Blauer Samt“ aus dem Jahr 200 ist das bis heute einzige Solo-Album des Rappers Torch und gilt als Pionier-Platte der deutschsprachigen Rap-Musik. Namentlich und inhaltlich bezieht es sich auf den David Lynch Film-Klassiker „Blue Velvet“ und hat in Bezug auf die Melodik und die Texte Maßstäbe an Deutsch-Rap gesetzt, die bis heute gültig sind. Zahlreiche Alben in der deutschen Hip-Hop-Geschichte beziehen sich noch heute auf das Solo-Projekt von Torch: zum Beispiel „Grüner Samt“ von Marsimoto oder „Normaler Samt“ von Audio88 & Yassin.

Outkast, „Stankonia“, 2000

Haben bei den Grammy Awards abgeräumt: Big Boi (l.) und Andre 3000 von Outkast.

Haben bei den Grammy Awards abgeräumt: Big Boi (l.) und Andre 3000 von Outkast.

Der Song „Ms. Jackson“ war im Jahr 2000 ein Megaerfolg und machte das Rap-Duo Outkast auch in Deutschland bekannt. Der Titel erschien auf dem Album „Stankonia“, dem vierten und bis dahin erfolgreichsten Album von Outkast. Weitere Hits, wie „So Fresh, So Clean“ oder B.O.B (Bombs Over Bagdad)“ wurden ebenfalls weltweit gefeiert und sorgten unter anderem für eine Auszeichnung bei den Grammy Awards.

Der Titel „Stankonia“ leitet sich von dem Wort „stink“ ab, das die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Funk“ ist. Diese Art des Hip-Hop rückt groovige Beats in den Vordergrund und sorgte maßgeblich für die Radiotauglichkeit von Rap-Musik. Das US-Duo Outkast steht bis heute repräsentativ für das Funk-Genre in der Hip-Hop-Szene.

Missy Elliot, „Miss E…So Addictive“, 2001

Trat bei der diesjährigen Verleihung der Grammy Awards auf: Rapperin Missy Eliott.

Trat bei der diesjährigen Verleihung der Grammy Awards auf: Rapperin Missy Eliott.

Das dritte Studioalbum der Rapperin Missy Elliot „Miss E…So Addictive“ erschien im Mai 2001, stieg prompt auf Platz zwei der US-Billboard-Charts ein und wurde mit Platin ausgezeichnet. Clubbige Hits, wie „One Minute Man“ oder „Get Ur Freak On“ gelten bis heute also Meilensteine, plötzlich durfte man zu Rap-Musik wieder tanzen.

Missy Elliott hat die Rolle der Frau im Hip-Hop nachhaltig verändert, sie war zusammen mit ihrem Schulfreund Timbaland die Produzentin ihrer eigenen, selbstbewusst freakigen Musik, eine mutige Vorreiterin für nachfolgende Generationen, von Nicki Minaj bis Cardi B. 

Madvillain, „Madvillainy“, 2004

„Madvillainy“ klingt, als dürfte man heimlich zwei Kindergartenfreunden lauschen, die gerade im College-Wohnheim den Kiffer-Kreativschub ihres Lebens auf Band festhalten. Dabei war der schon lange vor Sido maskierte Rapper MF Doom einfach nur der Wunschkandidat des Beat-Produzenten Madlib und musste erst einmal ausfindig gemacht und mit Bargeld zur Zusammenarbeit überredet werden. Aber dann! „Madvillainy“ ist „Paid in Full“ auf psychedelischen Pilzen, das berühmteste Underground-Album des Hip-Hop, dem man auch nach hundertfachen Wiederhören nie ganz auf die Schliche kommt.   

Kanye West, „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“, 2010

Sprengte musikalische Grenzen der Hip-Hop-Musik: Kanye West.

Sprengte musikalische Grenzen der Hip-Hop-Musik: Kanye West.

Er ist eine der kontrovers diskutiertesten Figuren des modernen Hip-Hop: Kanye West. Seinen bis dato größten Erfolg erzielte der US-amerikanische Produzent und Rapper im Jahr 2010 mit seinem fünften Album „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“, ein nicht minder megalomanisches musikalisches Crossover.

Rap-Musik ist hier längst nicht mehr auf wenige Strukturen aus minimalistischen Beats und reimenden Worten beschränkt, sondern ein Füllhorn an Klängen. Feature-Gäste, wie Kid Cudi, Rihanna, Jay-Z oder Bon Iver stehen für die Vielseitigkeit des Albums. Inhaltlich geht es nicht länger um politische Statements und den Überlebenskampf im Ghetto, sondern um Wohlstand, Dekadenz und Sex.  Ein Album wie eine römische Orgie.

Kendrick Lamar, „To Pimp a Butterfly“, 2015

Einer der erfolgreichsten Rapper der jüngeren Vergangenheit: Kendrick Lamar.

Einer der erfolgreichsten Rapper der jüngeren Vergangenheit: Kendrick Lamar.

Insgesamt fünf Grammy Awards erhielt das dritte Studioalbum von Kendrick Lamar „To Pimp a Butterfly“ nach Erscheinen im Jahr 2015. Als eines der ersten Hip-Hop-Alben überhaupt wurde es 2017 in der Bibliothek der renommierten Harvard Universität archiviert, was zeigt: Rap-Musik ist ein wichtiger Bestandteil in der Mitte der Gesellschaft. Einige Kritiker bezeichnen das Album als Geniestreich, weil es musikalische Grenzen sprengt – ist das etwa Jazz? – und textlich zunächst Überforderung auslöst, bevor klar wird, dass es sich um logisch miteinander verknüpfte Storys handelt.

Kendrick Lamar ist es gelungen, aus Rap mehr zu machen, als Gesellschaftskritik oder tanzbare Party-Musik. Das Album „To Pimp a Butterfly“ hat den Sprung in die Feuilletons geschafft und Hip-Hop auch bei Hochkulturliebhabern etabliert.

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