„Gutenachtgeschichten für Celeste“ ist das Junge Buch für die Stadt. Ab dem 22. Juni dreht sich alles um das gruselige Bilderbuch
Das Junge Buch für StadtGroße Eröffnung und alle Termine

Der Kölner Nikolaus Heidelbach hat die eine Hälfte der Bilder im Jungen Buch für die Stadt gezeichnet.
Copyright: Herbert Bucco
„Zähneputzen nicht vergessen“, „Keinen Film mehr gucken“, „Sei nett zu Deiner kleinen Schwester“ und „Auf dem Küchentisch steht Vollkornbrot und Paprika und Salat“. Wenn die Eltern abends ausgehen, ähneln sich die Ermahnungen. Und am Ende sitzen die Kinder dann doch vor dem Fernseher und stopfen Chips und Kekse in sich rein – so ist es zumindest bei Boris und Celeste, die zum ersten Mal ganz alleine zu Hause bleiben.
Boris, so etwa 8,9 Jahre alt, macht sich erstmal einen Vampirfilm an. Aber die kleine Celeste – vielleicht drei oder vier – besteht auf ihrer Gutenachtgeschichte. Boris ist genervt. „Was für eine Geschichte soll ich erzählen?“, fragt er suggestiv: „Eine für kleine Babys? Oder eine Gruselgeschichte“. Da kann es nur eine Antwort geben. Und Boris gibt alles, um der kleinen Schwester Angst einzujagen: Gespenster, Riesenkröten, Monsterechsen, Ungeheuer, eine Dame ohne Kopf. Aber egal, wie verzweifelt er sich reinhängt, Celeste bleibt vollkommen unbeeindruckt: „Langweilig!“.
Das ist die Handlung von „Gutenachtgeschichten für Celeste“, das in diesem Jahr als „Junges Buch für die Stadt“ vom 22. bis zum 28. Juni im Zentrum vieler Veranstaltungen steht. Aber der eigentliche Clou des Buchs sind die Bilder. Denn die stammen von zwei unterschiedlichen Zeichnern und könnten stilistisch kaum unterschiedlicher sein.
Die Freunde wollten schon lange ein gemeinsames Buch machen
Der Kölner Nikolaus Heidelbach und der Hamburger Ole Könnecke sind schon lange befreundet. Und die Idee, mal ein gemeinsames Buch zu machen, gibt es auch schon länger. Aber dafür brauchte es eine Geschichte, die passt. Und das ist „Gutenachtgeschichten für Celeste“. Die linken Seiten gehören den düsteren Bildern von Nikolaus Heidelbach, die wirklich sehr gruselig sind – egal was Celeste sagt. Die rechten Seiten hat Ole Könnecke mit seinem klaren, humorvollen und comichaften Strich gezeichnet und geschrieben.
Das Aufeinanderprallen dieser beiden unterschiedlichen Ebenen macht den besonderen Charme und Witz dieses Buches aus. Das hat auch die Fachjury des „BolognaRagazziAward“ überzeugt, der Preis wurde Heidelbach und Könnecke auf der internationalen Kinderbuchmesse in Bologna überreicht.
„Dieses Buch hätte keiner von uns alleine machen können“, sagen Nikolaus Heidelbach und Ole Könnecke zu ihrem Gemeinschaftsprojekt. Aber es ist ein heikles Geschäft, wenn zwei Zeichner oder zwei Autoren sich zusammen tun, gab Ole Könnecke im Gespräch mit dem Deutschlandfunk, zu: „Da muss man schon relativ gefestigt sein und sich der gegenseitigen Sympathie und Freundschaft sicher. Das kann schiefgehen. Aber wir sind beide alt genug, um da Eitelkeiten beiseite zu lassen.“
Irgendwann kommen Mama und Papa nach Hause. Da sind die Kinder längst eingeschlafen. Boris erschöpft vom immer schlimmere Gruselgeschichten-Ausdenken. Und Celeste wahrscheinlich vor Langeweile.
Alle Termine
Das Junge Buch für die Stadt ist eine Aktion des Jungen Literaturhauses, der Kölner Stadtbibliothek und des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Vom 22. bis 28. Juni gibt es viele Veranstaltungen rund um „Gutenachtgeschichten für Celeste“ (Hanser).
Den Auftakt macht eine Familienveranstaltung am Sonntag, 22. Juni, im Interim der Zentralbibliothek auf der Hohe Straße 68-82. Um 15 Uhr stellen Nikolaus Heidelbach und Ole Könnecke zusammen mit Britta Weyers ihr Buch vor. Kostenlose Tickets gibt es über die Webseite des Jungen Literaturhauses und der Zentralbibliothek.
Vorlesezeit mit Bilderbuchkino: Am 23.06. in der Stadtteilbibliothek Mülheim (16 Uhr), am 26. Juni in der Stadtbibliothek Ehrenfeld (16.30 Uhr) und mit Malaktion in der Stadtteilbibliothek Porz (16.30 Uhr)
Bilderbuchkino mit Malaktion in Kooperation mit LeseWelten: Am 24.06. in der Stadtteilbibliothek Rodenkirchen (16 Uhr) und in der Stadtteilbibliothek Chorweiler (16.30 Uhr), am 25.6. in der Stadtteilbibliothek Kalk (16.30 Uhr) und in der Stadtteilbibliothek Haus Balchem (15.30 Uhr), am 27.6. in der Stadtteilbibliothek Nippes (16 Uhr) und am 28.6. in der Stadtteilbibliothek Neubrück (11 Uhr) und in der Stadtteilbibliothek Porz (11 Uhr)
Szenische Lesung mit Britta Weyers: Am 24.06. in der Stadtteilbibliothek Kalk (17 Uhr:), am 25.6. in der Stadtteilbibliothek Porz (16.30 Uhr) und am 26.6. in der Stadtteilbibliothek Nippes (16.30 Uhr)
Am 27.6. Kreativzeit in der Stadtteilbibliothek Mülheim (16 Uhr) und Bilderbuchkino im Interim Zentralbibliothek (16 Uhr). Am 28.6. Monster basteln in der Stadtteilbibliothek Bocklemünd/Mengenich (10.30 Uhr) und Vorlesen am Samstag in der Stadtteilbibliothek Kalk (11 Uhr).
Im Jungen Literaturhaus finden folgende Veranstaltungen statt: Bilderbuchkino mit Thomas Pelzer am 23.6., 24.6., 25.6. und 26.6, jeweils um 10 Uhr, der Eintritt kostet drei Euro.