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Neu im KinoRastlose Action mit Ana de Armas als tödliche „Ballerina“

Lesezeit 4 Minuten
Ana de Armas als Eve in Ballerina - eine Szene des Films «From the World of John Wick: Ballerina».

Ana de Armas als Eve in Ballerina - eine Szene des Films „From the World of John Wick: Ballerina“.

Nach vier «John Wick»-Filmen und einer Miniserie kommt nun mit «Ballerina» ein Ableger der Reihe ins Kino. In dem Actionkracher mit Ana de Armas spielt auch Keanu Reeves als Wick eine wichtige Rolle.

Der Actionthriller „John Wick“ wurde 2014 zum Überraschungserfolg an den Kinokassen und verhalf Keanu Reeves nach einer längeren Durststrecke zu einem Hollywood-Comeback. Nach drei direkten Fortsetzungen wird die Geschichte jetzt um den Ableger „Ballerina“ erweitert. Die Hauptrolle spielt das ehemalige Bond-Girl Ana de Armas, die als CIA-Agentin Paloma in „Keine Zeit zu sterben“ die Fans begeisterte.

Neben der gebürtigen Kubanerin in der Titelrolle ist auch Reeves in dem harten Actionthriller sehr präsent. „Keanu im Film zu haben, ist die beste Unterstützung, die man bekommen kann“, sagt de Armas im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. „Einfach als Schauspieler, aber auch aufgrund seiner Bedeutung für die Reihe. Es gibt keine Ballerina ohne John Wick.“

Eine Geschichte von Mord und Rache

„Aus der Welt von John Wick“ lautet der Zusatz zum Filmtitel. Im Mittelpunkt von „Ballerina“ steht Eve Macarro (Ana de Armas), die als Kind miterlebt, wie ihr Vater von Profikillern getötet wird. Angeführt werden sie von einem skrupellosen Mann, der sich Kanzler nennt (Gabriel Byrne). Eve entkommt. Der aus den „John Wick“-Filmen bekannte Winston Scott (Ian McShane) nimmt sich ihrer an.

Winston gibt Eve in die Obhut der Ruska Roma, einer kriminellen Geheimorganisation, einer Mischung aus Syndikat, Kampfkunstschule und Internat, wo sie aufwächst. Unter dem Deckmantel eines Theaters trainiert sie als Ballerina und wird parallel zu einer effizienten und eiskalten Berufsmörderin ausgebildet wird. Dabei lernt sie auch John Wick kennen.

Nachdem sie ihr Talent unter Beweis gestellt hat, gibt ihr die Direktorin (Anjelica Huston) erste Aufträge. Dabei muss Eve feststellen, dass eine ihrer Zielpersonen ein Kind hat. Erinnerungen werden wach. Und bald stellt Eve fest, dass es eine enge Verbindung zu ihrer eigenen Vergangenheit gibt und der Weg nach Deutschland führt.

Dass die Direktorin ihr verbietet, auf einen Rachefeldzug zu gehen, kann sie nicht aufhalten - aber vielleicht ein alter Bekannter?

Eine zweistündige Actionszene ohne Pause

Bevor sie den Part annahm, ließ sich Ana de Armas zusichern, dass sie alle Stunts selbst machen darf. „Es war mir wichtig abzuliefern“, so die 37-Jährige. „Das Körperliche ist so entscheidend für die Rolle - und genauso die Emotionalität. Beides ist gleichermaßen wichtig. Das eine fördert das andere.“

Durch andere Actionfilme - neben „James Bond“ war sie auch in „The Gray Man“ oder „Ghosted“ zu sehen - habe sie eine Einführung in das Genre bekommen. „Aber jetzt habe ich verstanden, wie viel härter es werden kann“, sagt sie und lacht. Sie habe sich unzählige blaue Flecken und Schürfwunden zugezogen, jedoch nichts Schlimmeres.

„Ballerina“ sei die körperlich anspruchsvollste Rolle ihrer bisherigen Karriere - „eine unglaubliche Herausforderung“. Kein Wunder, denn der Film ist wie eine zweistündige Non-Stop-Actionszene. Als Eve rennt de Armas unermüdlich - schießend und prügelnd - durch die Story. Sie gerät von einer Schießerei oder Schlägerei in die nächste und wird sogar mit einem Flammenwerfer attackiert.

Ana de Armas etabliert sich als Actionstar

Hauptdarstellerin Ana de Armas, die 2023 für ihre Rolle als Marilyn Monroe in „Blonde“ eine Oscar-Nominierung erhielt, etabliert sich mit „Ballerina“ endgültig zum neuen Actionstar. Dass Keanu Reeves als John Wick eine gewichtige Rolle spielt, war nicht unbedingt notwendig, ist aber ein absoluter Gewinn für den Film.

„Ich wollte Keanu nicht nur als Gastauftritt“, erzählt Regisseur Len Wiseman, der sich zuvor mit der „Underworld“-Reihe einen Namen gemacht hat, im dpa-Interview. „Seine Figur kommt aus gutem Grund vor. Sie ist entscheidend für Eves Entwicklung und beeinflusst ihren Weg. Für mich als Fan der Reihe war es natürlich einfach cool, dass John Wick überhaupt auftaucht. Aber als Filmemacher war mir wichtig, dass er auch emotional in die Geschichte passt.“

Wie in allen „John Wick“-Filmen ist auch Lance Reddick als Charon, der Concierge des Continental-Hotels, mit dabei - allerdings zum letzten Mal. Der Schauspieler starb tragischerweise kurz nach dem Ende der Dreharbeiten überraschend im Alter von 60 Jahren.

Unterhaltsame Erweiterung des „John Wick“-Universums

Mit düsteren Kulissen, grellen Neonlichtern und hervorragend choreografierten Kampfszene bleibt „Ballerina“ stilistisch und atmosphärisch nah an den „John Wick“-Filmen - inhaltlich ohnehin. Es geht ums Morden und um Rache und nicht viel mehr. Am kreativsten ist der Film bei Gewalt- und Tötungsszenen.

Dass Wiseman dem Publikum kaum Verschnaufpausen gönnt, ermüdet mit der Zeit etwas. Ein Schuss Humor hätte dem rastlosen Actionrausch sicherlich gutgetan. Unterhaltsam ist „Ballerina“ dennoch - und das nicht zuletzt dank seiner Stars.

Ob es einen weiteren „John Wick“-Teil geben wird, ist nach dem vieldiskutierten Ende des vierten Films von 2023 unklar. Dass es weitere „Ballerina“-Filme geben wird, ist anzunehmen. Zumindest, wenn Ana de Armas die Zeit dafür findet. Ihre Karriere nimmt derzeit ordentlich Fahrt auf. Als Nächstes stehen Berichten zufolge mehrere Projekte mit Tom Cruise an. (dpa)