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„Zeit, dass Sie zurücktreten!“Karin Prien nach Tweet erneut massiv in der Kritik

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Karin Prien PA120222

Karin Prien (Archivbild)

Karin Prien muss sich nach einem Tweet vom Freitagabend, 11. Februar, massive Kritik gefallen lassen. Nachdem die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein und Präsidentin der Kulturministerkonferenz bereits mit ihrem Auftritt bei „Markus Lanz“ am Donnerstagabend für viele wütende Reaktionen in den sozialen Netzwerken gesorgt hatte, löste sie mit einer Nachricht auf der Plattform Twitter erneut einen Sturm der Entrüstung aus.

Im Kontext der Debatte um die Gefahr des Coronavirus für Kinder und Schüler reagierte Prien im Mikroblogging-Dienst auf einen Post einer Pädagogin. „Wir haben in den letzten vier Wochen 17 tote Kinder gehabt. 17 – in vier Wochen. Und es geht immer schneller. Bis Oktober 21 hatten wir 27 tote Kinder, seit Oktober 38. Also in 4,5 Monaten mehr als in 18 Monaten. Insgesamt sind 65 Kinder verstorben“, so die Verfasserin.

Prien antwortete daraufhin: „Bitte differenzieren: Kinder sterben. Das ist extrem tragisch. Aber sie sterben mit Covid-19 und nur extrem selten wegen Covid-19.“ Diesen Kommentar empfanden zahlreiche Nutzer als unsensibel und zeigten sich empört. 

Prien muss sich Kritik von verschiedenen Seiten gefallen lassen

Eine der ersten, die sich über Priens Aussage echauffierten, war die österreichische Publizistin Natascha Strobl. „Als Mutter eines Kindes mit einer Vorerkrankung werde ich für immer darum kämpfen, dass Leute wie Sie keinerlei Macht und Einfluss mehr haben“, kommentierte sie unter dem Tweet.

Eine andere Nutzerin schrieb: „Am Ende ist es egal, ob ein Kind mit oder an Covid stirbt. Das Kind ist dann nämlich tot. Endstation Bestattungsinstitut. Empathieloser Tweet“, und bekam daraufhin viel Zuspruch.

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Reaktionen kamen unter anderem auch von einigen Haus- und Kinderärzten, darunter auch Dr. Christian Kröner, der Prien bereits für ihre Aussagen bei Lanz scharf kritisiert hatte. Er hatte auch diesmal wenig Verständnis für ihre Äußerungen, warf ihr vor, die Gefährdung und den Tod von Kindern herunterzuspielen und forderte ihren Rücktritt.

Unter dem Hashtag #Prienruecktritt teilten viele Nutzer die Einschätzung, dass die Präsidentin der Kultusministerkonferenz nicht mehr tragbar sei. „Frau Prien, spätestens jetzt ist es an Zeit, dass Sie umgehend freiwillig von Ihrem Amt zurücktreten!“, twitterte die Buchautorin und Social-Media-Aktivistin Jasmina Kuhnke.

Am Donnerstag hatte Prien bei Markus Lanz für Aufsehen gesorgt, unter anderem durch die Behauptung Omikron sei „keine gefährliche Erkrankung für Fünf- bis Elfjährige“. (pst)

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