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Kino „Bibi und Tina“In Quietschefarben auf dem Reiterhof

Lesezeit 2 Minuten

Fast sieben Jahre ist es her, dass Detlev Buck mit „Hände weg von Mississippi“ einen deutschen Kinderfilm drehte, der sich erfreulich der etablierten Stromlinie der dritten Generation der Kästner-Verfilmungen unterschied. „Mississippi“ hatte Christoph Maria Herbst als bösen Schurken, Milan Peschel als dummen August und das strahlendste Sonnenblumengelb seit Pippi Langstrumpfs Sixties. Eine der Produzenten damals war die ZDF-Redakteurin Irene Wellershoff, deren erklärter Anspruch an attraktives Kinderkino seither nicht immer glücklich („Ritter Rost“) verlief. Fürs nun startende Bibi-Blocksberg-Spin-off „Bibi und Tina“ ist sie wieder produzierende Kraft und Detlev Buck führt Regie. Was man dem Film schon an den Quietschefarben ansieht, wobei diesmal jede tragende Figur in Garderoben mit charakterisierendem Farbdesign gekleidet ist.

Bibi und Tina – Der Film D 2014, 97 Minuten R Detlev Buck D Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Ruby O. Fee

Schlichtes Drehbuch

Solcherlei visuelle Sorgfalt ist wahrlich selten in deutschem Filmwerken neuerer Prägung, und wenn Alex, der Sohn des Gutsherrn vom Martinshof, mit gelbschwarz gepunkteter Krawatte und schwarzgrün kariertem Hemd über schneeweißen Reiterhosen aufläuft, ist allein das schon einen Blick wert. Das Drehbuch ist dagegen von eher schlichter Art. Bibi Blocksberg (Lina Larissa Strahl) verbringt wieder einmal sommerliche Reiterferien bei Freundin Tina (Lisa-Marie Koroll).

Diesmal aber dräuen dunkle Wolken über dem Idyll. Der windige Unternehmer Kakmann will sich den Hof unter den Nagel reißen. Außerdem ist die arrogante Großstadtzicke Sophia (Ruby O. Fee) zu Gast auf dem Hof und macht Alex mit der Krawatte schöne Augen, dabei ist der doch der beste Freund von Tina. Alles etwas durcheinander, oft bieder, aber auch sehr unterhaltsam. (ues)