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Kölner Acht-Brücken-FestivalWie Spacejazz mit der Techno-Legende Jeff Mills klingt

1 min

Jeff Mills in Köln

Köln – Die Frau in Reihe zehn hat vollkommen recht: Warum sollte man länger als eine Minute auf seinem Sitz verharren, wenn vor einem die Post abgeht – Philharmonie hin oder her?

Die zwei Legenden, die am Samstagabend im leider nicht ganz gefüllten Saal zum Tanz auffordern, verkörpern die Philosophie des Kölner Acht-Brücken-Festivals, das sie mit ihrem Konzert beenden, bestens: Der einstige Techno-Pionier Jeff Mills aus Detroit, heute 55 Jahre alt, macht mit Tony Allen (68), Afrobeat-Begründer und Schlagzeuger der Fela-Kuti-Band gemeinsame Sache. Analog trifft auf digital, Weltmusik auf Techno, Afrobeats und Spacejazz.

Aber wie! Schon beim Entree werden Mills und Allen, letzterer mit Sonnenbrille die Lässigkeit in Person, frenetisch gefeiert, als hätten sie ihr Konzert schon hinter sich.

Die Vorschusslorbeeren sind verdient. Offiziell steht das Album „Tomorrow comes the harvest“ auf dem Programm, auf Deutsch: Morgen kommt die Ernte. De facto aber improvisieren sie mit Jean-Philippe Dary an diversen Keyboards anderthalb Stunden lang fast ohne Pause . Ihr psychedelisch auf- und abebbender Trip mit den sich oft nur minimalistisch verändernden Rhythmen reißt gegen Ende endlich alle von den Stühlen.