Das Kölner Stadtmuseum hatte die Luftangriffe der Alliierten in einem Social Media Post als „Bombenterror“ bezeichnet, der Post ist inzwischen geändert worden.
Post über „Bombenterror“Kölnisches Stadtmuseum korrigiert NS-Wortwahl bei Social Media

Das Kölnische Stadtmuseum im neuen Gebäude auf der Minoritenstraße.
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Das Stadtmuseum machte in einem Social Media Post bei Facebook und Instagram auf einen Luftangriff aufmerksam, der am 29. Juni 1943 die Stadt Köln traf und tausende Menschen tötete. Auf einem der Fotos der zerstörten Stadt irritierte dabei der Schriftzug „Bombenterror auf Peter und Paul“. Der Angriff fand während des kirchlichen Hochfestes der Apostel Peter und Paul statt.
Kölnisches Stadtmuseum streicht den Begriff „Bombenterror“
Die Wortwahl löste unter dem Post Diskussionen aus. Unter anderem stellte der Grünen-Politiker und Geschäftsführer des Tikvah Instituts Volker Beck infrage, ob das Stadtmuseum sich hier sicher über ihre Wortwahl sei. Auch die Nationalsozialisten nutzten den Begriff des „Bombenterrors“ für ihre Propaganda, um sich selbst in eine Opferrolle zu begeben und die Alliierten als besonders skrupellos zu zeichnen.
Das Stadtmuseum hat den Post mittlerweile gelöscht und mit einem neuen Schriftzug hochgeladen. Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeigers“ entschuldigte sich Stefan Lewejohann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kölnischen Stadtmuseums, im Namen des Hauses und beschrieb den Begriff als problematisch: „Wir als Stadtmuseum lehnen natürlich jede Art rechten und nationalsozialistischen Gedankengutes ab. Der Eindruck sollte hier auf keinen Fall entstehen.“
In einem schriftlichen Statement führte Stefan Lewejohann die Gründe für die Streichung des Begriffs aus. „Das Wort ,Bombenterror' wurde von der NS-Propaganda genutzt, um gegen die Alliierten zu hetzen - dabei war es das NS-Regime, das den Weltkrieg und den Vernichtungskrieg entfesselt und mit großflächigen Bombardements gegen die Zivilbevölkerung begonnen hatte.“ Durch die fehlende historische Einordnung sei ein Fehler entstanden, der zu einem schwerwiegenden Missverständnis geführt habe: „Es ist richtig und wichtig, dass dies kritisiert wurde.“