Bitte eine Nummer kleiner!Kulturschock der Woche: Der graue Pullover von Olaf Scholz

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Olaf Scholz im grauen Pullover     

Köln – Helmut Kohls Kaukasus-Strickjacke hängt im Haus der Geschichte, und Joschka Fischers Turnschuhauftritt als frischgebackener hessischer Umweltminister ist ebenfalls zu einer Ikone der Bundesrepublik geworden. Taugt der graue Schlabber-Pullover, den Olaf Scholz gerade auf seiner Flugreise in die USA trug, ebenfalls zu einer solchen? Stilbildung per Stilbruch?

Wohlgemerkt: Vor seinem Antrittsbesuch im Weißen Haus tauschte der Bundeskanzler das bequem-halsferne Teil gegen die Schlips/Kragen-Uniform ein – anders als bei Fischers Ministervereidigung wurde hier die Grenze des Schicklich-Erwarteten peinlich beachtet. Trotzdem erhob sich ob der Bilder aus dem Flugzeug ein Mecker-Rauschen in den Medien. Eine Nummer zu groß für Scholz?, höhnte eine Tageszeitung, den Pullover – in der Bildlichkeit gewagt genug – als Maß für die Amtsanforderungen nehmend. Woanders hieß es, selbst beim Plausch mit mitfliegenden Journalisten dürfe sich ein Staatenlenker nicht präsentieren, als stünde er vor dem Gang zum Müllcontainer.

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Aber geht’s diesmal vielleicht auch eine Nummer kleiner? Wenn etwas an Scholz’ Pullover schockiert, dann die Tatsache, dass er überhaupt die Gemüter erregt. Damit aber die Kritiker mal richtig auf den Geschmack kommen, sei dem Kanzler eine definitive Erweiterung seines Dresscodes empfohlen: Bitte demnächst im Biene-Maja-Kostüm auftreten – nicht im Flugzeug, sondern bei Joe Biden. 

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