„Das Ende“Kölner Youtuber Leeroy Matata verkündet überraschend Rückzug

Lesezeit 3 Minuten
Leeroy Matata war einer der erfolgreichsten deutschen Youtuber. Sein Channel „Leeroy will's wissen“ war unter anderem 2019 in der Kategorie „Best Newcomer“ für den „Goldene Kamera Digital Award“ nominiert (Archivbild)

Leeroy Matata war einer der erfolgreichsten deutschen Youtuber. Sein Channel „Leeroy will's wissen“ war unter anderem 2019 in der Kategorie „Best Newcomer“ für den „Goldene Kamera Digital Award“ nominiert (Archivbild)

Leeroy Matata wurde in der Vergangenheit für seine Videos mitunter scharf kritisiert. Nun hört er komplett auf – und nennt die Gründe.

Der bekannte Kölner Youtuber Leeroy Matata hat am Mittwoch (29. November) überraschend seinen Rückzug aus den sozialen Medien angekündigt. „Ich habe einen Entschluss gefällt“, sagt Matata zu Beginn eines rund 73-minütigen Statements mit dem Titel „Das Ende“ auf seinem Youtube-Kanal „Leeroy will’s wissen“, den knapp 2,5 Millionen Menschen abonniert haben.

Kölner Leeroy Matata gibt Rückzug aus Youtube bekannt

In dem Video geht der Kölner Influencer, einer der erfolgreichsten deutschen Youtuber Deutschlands, zunächst auf seine Vergangenheit ein und berichtet über die vergangenen Jahre, in denen er zunächst über sein eigenes Schicksal und sein Leben als Rollstuhlfahrer berichtete und später viele prominente Gäste, aber auch unbekannte Menschen interviewte. „Ich bin unglaublich stolz“, so Matata rückblickend.

Er habe Fehler in sieben Jahren Youtube gemacht, so Matata, der in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik stand. Der Kölner räumt in der Folge unter anderem journalistische Defizite ein, er verstehe sich selbst aber auch gar nicht als Journalist. „Ich bin Youtuber und ich hätte es einfach dabei belassen sollen“, sagt Matata. Die Kritik empfinde er allerdings als übertrieben, macht Matata klar. Von rund 500 Videos seien nur circa fünf umfassend kritisiert worden, merkt er an.

Alles zum Thema ARD

Videos von Leeroy Matata immer wieder umstritten

Matata wurde in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen, in seinen Interviews zu unkritisch vorzugehen und auch mit umstrittenen Gästen eher kumpelhaft umzugehen.

„Fragwürdig ist Leeroys Wohlfühl-Atmosphäre bei Medienprofis wie dem verurteilten Doppelmörder Jens Söring, der seit seiner Freilassung munter durch die Fernsehstudios tingelt und seine Unschuld behauptet. Oder bei bekannten Youtubern, anderen öffentlichen Personen oder Vertreter:innen der Polizei. […] Unangenehme Fragen stellt Leeroy ihr gar nicht“, kommentierte das Onlinemagazin „Übermedien“ im Februar 2023. Matata sei „unerträglich kumpelhaft, unverhohlen reißerisch und unglaublich schlecht vorbereitet“.

Leeroy Matata geht in Abschiedsvideo auf Vorwürfe ein

Heftige Reaktionen hatte unter anderem ein Video aus dem Oktober 2022 ausgelöst, Leeroy Matata hatte für seine Rubrik „Das Treffen“ den AfD-Politiker Ruben Rupp eingeladen, um mit der trans Frau Hana Corrales über Transsexualität zu diskutieren. Dem Kölner Youtuber wurde vorgeworfen, nicht stärker in die Diskussion eingegriffen zu haben, um fragwürdige Behauptungen einzuordnen.

Auch ein Gespräch mit einem Soldaten in der NS-Zeit sorgte für Empörung, Matata bezeichnete in seinem Statement das Video als Fehler. Gleichzeitig relativierte der Kölner. Er könnte einen 100-Jährigen nicht „in die Mangel nehmen“.

Im Frühjahr hatte Leeroy Matata bekannt gegeben, nicht länger für Funk zu arbeiten. Seinen Angaben zufolge präsentierte er die Videos von „Leeroy will’s wissen!“ folglich ohne den Jugendsender von ARD und ZDF. „Dieser Kanal hier gehört nicht mehr zum Funk-Netzwerk“, sagte er in einem Video. Er begründete den Schritt mit mehr Freiheit bei seiner Arbeit. Matata produzierte seit 2020 Videos unter dem Dach des öffentlich-rechtlichen Jugendangebots Funk.

Leeroy Matata will kein Youtuber mehr sein – und nennt Gründe für Rückzug

Nun also sollen bis auf Weiteres gar keine Videos mehr erscheinen. „Ich höre mit diesem Video hier auf“, so Leeroy Matata. Das habe grundsätzlich nichts mit der Kritik zu tun, die wahren Gründe lägen im Privaten.

Die Abhängigkeit von sozialen Medien finde er „gruselig“, er wolle mehr Zeit für seine privaten Aktivitäten haben und sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. „Bin an einem Punkt, wo ich das nicht mehr möchte.“ Das letzte Jahr sei ein Kampf gewesen, nun sei es „Zeit für ein neues Kapitel“. 

KStA abonnieren