Neuer Hollywood-TrendWarum ungewaschene Stars eine Unverschämtheit sind

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Dwayne Johnson duscht dreimal täglich. 

Los Angeles – Ich freue mich – na ja, nicht wirklich, dazu kommen wir gleich noch –, Ihnen den neuesten Hollywood-Trend präsentieren zu können. Das weckt so die innere Frauke Ludowig in mir. Nebenbei: Die „Exclusiv“-Seite verkündet selbst sensationelle Nachrichten: Ketchup mache die Haare geschmeidiger.

Bevor Sie jetzt zum Kühlschrank rennen, meine News sind besser. Sie brauchen keinen Ketchup. Waschen Sie sich doch einfach gar nicht mehr. Dann sind sie in bester Gesellschaft. Ein Bad zu nehmen, verkündete etwa Jake Gyllenhaal, finde er zunehmend überflüssig. Und Kristen Bell pflichtet ihm bei: „Ich bin ein großer Fan davon, einfach darauf zu warten, bis es stinkt.“ 

Kutcher wäscht nur unten rum

Auch die Eheleute Mila Kunis und Ashton Kutcher  halten nicht viel von Körperhygiene. Als sie in der Ukraine aufgewachsen sei, erzählte Kunis, hätte es sowieso nur selten warmes Wasser gegeben. Da hätte sie sich das Duschen gar nicht erst angewöhnt. Und Kutcher toppte seine Gattin prompt mit der Aussage, sich höchstens mal unter den Achseln und noch etwas weiter unten nass zu machen. Der Rest bleibe ungewaschen.

Ein Glück nur, dass die Chancen, irgendeiner der hier erwähnten Personen im ÖPNV zu begegnen, gegen Null tendieren.  Im Ernst: Selbstredend gibt es gute Gründe, auf das tägliche Duschen zu verzichten. Der hohe Wasserverbrauch. Die trockenen Haare. Die Umweltbelastung. Die Zerstörung des natürlichen Fettsäureschutzmantels der Haut.

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Aber wir würden die Promi-Aussagen missverstehen, werteten wir sie als ernsthafte Diskussionsbeiträge. Es handelt sich nämlich um pure Angabe. Sich nicht zu waschen, das muss man sich erstmal leisten können. Zum Beispiel, weil man zu Hause eben sehr, sehr viel Platz um sich herum hat. Weil man sowieso gerade aus dem eigenen Swimmingpool kommt. Oder nicht in den Bus steigen muss, um ins Großraumbüro zu fahren. Oder ganz einfach weil einen die Reaktionen seiner Mitmenschen und Kollegen herzlich egal sein können.

Ungepflegte Berühmtheiten sind kleine Sonnenkönige. Ludwig XIV. konnte es egal sein, wie er unterm Wams stank, oder dass sein fauliger Mundgeruch über die Landesgrenzen hinaus berüchtigt war: Es blieb ein begehrtes Vorrecht, in größtmöglicher Nähe an seiner Tafel Platz nehmen zu dürfen.

Kleine Sonnenkönige

Sich nicht zu waschen, das ist auch im Fall von Kutcher und Gyllenhall Ausdruck eines privilegierten Daseins. Gwyneth Paltrow mag das Aroma ihrer Vagina als 70 Euro teure Duftkerze verkaufen können, Frau Müller aus der Buchhaltung kann das nicht. Wo sich für manche Hollywood-Stars und Internet-Persönlichkeiten ein weites Geschäftsfeld auftut, bleibt Frau Müller nur der Griff zum Waschlappen.

Was uns zum in dieser Woche zu verteidigenden Prominenten führt: Den im buchstäblichen wie übertragenen Sinne überlebensgroßen Dwayne „The Rock“ Johnson (Foto). Der schaltete sich mit einem Tweet in die Hygienediskussion ein, die sich prompt um den Dreckspatz-Trend entspann: Er für seinen Teil sei das Gegenteil dieser Nicht-waschenden-Stars. Er dusche nämlich dreimal täglich. Eiskalt, gleich nach dem Aufstehen  um den Tag zu kickstarten. Warm, nach dem Work-out vor der Arbeit. Heiß, nachdem er von der Arbeit nach Hause kommt.  Und dabei brandet nicht nur Wasser an The Rock: Gesichtsreinigungsgel, Duschöl, Peeling, das ganze Programm. Außerdem würde er dabei nach Herzenslust falsch singen.

Eine hypothetische Frage

Ach, Ihnen sind die Duschgewohnheiten irgendwelcher Celebrities ganz egal, sagen Sie? Kann ich verstehen. Aber immerhin kennen Sie jetzt die Antwort auf folgende, zugegebenermaßen arg hypothetische, Frage: Dwayne Johnson und das Ehepaar Kunis-Kutcher haben sie am gleichen Abend zum Dinner eingeladen, welche Einladung nehmen Sie an?

Wie bitte? Sie können sich noch immer nicht entscheiden? Dann gehen Sie doch zu Frauke Ludowig!

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