Oscars 2023Diese Deutsche haben den Oscar gewonnen

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Filmkomponist Hans Zimmer

Filmkomponist Hans Zimmer

„Im Westen nichts Neues“, die Verfilmung des fast hundert Jahre alten Romans von Erich Maria Remarque, soll für Deutschland ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gehen. Das entschied eine Jury in München, die German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, eingesetzt hatte.

Das von Netflix produzierte Kriegsdrama ist bereits die dritte Kino-Adaption des Stoffes, allerdings die erste deutsche. Der Film startet am 29. September in den Kinos, ab dem 28. Oktober ist er dann auf dem Streamingdienst zu sehen. 

Allen deutschen Beiträge, die den Auslands-Oscar gewonnen haben, ist gemein, dass sie sich mit der eigenen Geschichte befassen. Das gilt für Volker Schlöndorffs Verfilmung von Günter Grass „Die Blechtrommel“ (1980 ausgezeichnet), ebenso wie für Caroline Links „Nirgendwo in Afrika“, der 2003 den Auslands-Oscar gewann und von einer jüdischen Familie erzählt, die in den 1930er Jahren aus Deutschland nach Kenia flieht.

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Deutsche Oscar-Gewinner: Der letzte Erfolg liegt schon 15 Jahre zurück

Und ebenso für Florian Henckel von Donnersmarcks Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“, das sich 2007 mit der goldenen Trophäe schmücken konnte. Dieser bislang letzte Erfolg eines deutschen Beitrags liegt nun allerdings schon 15 Jahre zurück.

Die Liste der deutschen Oscar-Preisträger ist nicht allzu lang. Immerhin war mit Emil Jannings gleich der erste Beste Hauptdarsteller in der Geschichte der Academy Awards ein Deutscher. Das war 1929, vor der Hitler-Diktatur, als das deutsche Filmschaffen noch Weltgeltung hatte. Nach Jannings gewann noch die in Düsseldorf geborene Schauspielerin Luise Rainer den Oscar als Beste Hauptdarstellerin, und das sogar gleich zweimal hintereinander, 1937 und 1938.

Oscar-Gewinner aus Düsseldorf: Deutsche Schauspielerin lieber als Österreicherin vorgestellt

Rainer war 1935 nach Kalifornien übergesiedelt, nachdem Louis B. Mayer sie für sein Studio MGM unter Vertrag genommen hatte. Dem amerikanischen Publikum wurde sie, um antideutsche Ressentiments zu umgehen, als Österreicherin vorgestellt.

Jannings und Rainer sind bis heute die einzigen deutschen Schauspieler geblieben, die mit einem Oscar ausgezeichnet wurden. Der Großteil der Trophäen, die seitdem nach Deutschland gingen, wurden in den technischen Kategorien vergeben. Auch beim seit 1973 vergebenen Studenten-Oscar waren deutsche Nominierte immer mal wieder erfolgreich, neunmal insgesamt.

Deutsche Musiker bei den Academy Awards sehr erfolgreich

Am prominentesten waren wohl deutsche Musiker bei den Academy Awards vertreten: Franz Waxman, geboren als Franz Wachsmann im oberschlesischen Königshütte, war insgesamt zwölfmal nominiert und gewann zweimal für die Beste Filmmusik (Für „Boulevard der Dämmerung“ und „Ein Platz an der Sonne“). Er war als Jude in den 30er Jahren in die USA geflüchtet und wurde gleich mit seinem ersten amerikanischen Soundtrack für „Frankensteins Braut“ zu einem der begehrtesten Hollywood-Komponisten.

Auch André Previn musste mit seiner jüdischen Familie aus Nazi-Deutschland fliehen, geboren war er als Andreas Ludwig Priwin in Berlin. Mit vier „Beste Filmmusik“-Statuetten – für „Gigi“, „Porgy und Bess“, „Das Mädchen Irma la Douce“ und „My Fair Lady“ – ist er der erfolgreichste Oscar-Gewinner aus Deutschland. Dicht gefolgt allerdings von Hans Zimmer: Der Komponist aus Frankfurt – auch er ist jüdischer Abstammung – hat zwar bis heute „nur“ zweimal gewonnen, für „König der Löwen“ und „Dune“, war aber bereits zwölfmal nominiert.

Zusammen mit Zimmer hat auch der deutsche Spezialeffekte-Spezialist Gerd Nefzer einen Oscar für „Dune“ erhalten. Auch er wurde nach dem „Best Visual Effects“-Oscar für „Blade Runner 2049“ bereits zum zweiten Mal prämiert.

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