Legendäres Diana-InterviewBBC versuchte Fehlverhalten zu vertuschen

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Diana

Prinzessin Diana im November 1992

London – Die BBC hat rund um ein legendäres Fernsehinterview mit Prinzessin Diana 1995 ihre Standards verfehlt und versucht, das Fehlverhalten zu vertuschen. Zu diesem Schluss kommt ein interner Untersuchungsbericht, den der britische Sender am Donnerstag veröffentlichte. Reporter Martin Bashir habe die damalige Ehefrau von Thronfolger Prinz Charles und deren Bruder Charles Spencer belogen und irregeführt, indem er ihnen gefälschte Kontoauszüge vorlegte. Damit erweckte er zu Unrecht den Eindruck, Menschen wären bezahlt worden, Informationen über Diana preiszugeben.

Diana sprach offen über Camilla und Charles

Mit dem im November 1995 ausgestrahlten Gespräch hatte Diana die britische Monarchie erschüttert. Dabei sprach sie ungewöhnlich offen über die Untreue ihres Mannes Charles und ihre eigenen psychischen Probleme. „Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deswegen war es ein bisschen eng“, sagte Diana in die Kamera - ein unerhörter Tabubruch. Kurz darauf reichte der älteste Queen-Sohn die Scheidung ein.

Die Ausstrahlung des Interviews wurde damals von einer Rekordzahl von 22,8 Millionen Zuschauern verfolgt.

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Der Sender entschuldigte sich. „Das waren inakzeptable Fehler“, sagte BBC-Aufsichtsratschef Richard Sharp. Es sei kein Trost, dass es sich um Fehler aus der Vergangenheit handle. „Die BBC muss die höchstmöglichen Standards einhalten“, betonte Sharp. Der Journalist Bashir entschuldigte sich ebenfalls für die Methoden, mit deren Hilfe er sich das begehrte Interview erschlichen hatte. „Es war eine Dummheit, das zu tun, und es ist eine Tat, die ich zutiefst bedauere“, erklärte er.

Die Methoden, mit denen der damals relativ unbekannte Bashir das legendäre Interview mit der Ehefrau von Prinz Charles bekommen hatte, waren in den vergangenen Monaten im Auftrag der BBC von einem früheren Richter am Obersten Gerichtshof untersucht worden. Vor wenigen Tagen hatte die BBC erklärt, Bashir habe die Rundfunkanstalt aus gesundheitlichen Gründen verlassen. (dpa, afp)

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