Regisseur Lutz Heineking jr. in „Talk mit K“ über Karneval„Man zieht in den Kampf“

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Regisseur Lutz Heineking jr und Schauspielerin Annette Frier kommen zum Sommer Branchentreff 2022 der Film- und Medienstiftung NRW

Regisseur Lutz Heineking jr und Schauspielerin Annette Frier komment zum Sommer Branchentreff 2022 der Film- und Medienstiftung NRW. Sie spielt eine Rolle in seinem ersten Kinofilm „Der Pfau“.

Lutz Heineking jr. ist als Produzent und Regisseur erfolgreich. Für den WDR hat er die Doku „Alaaf: 200 Jahre Kölner Karneval“ gedreht. Im März kommt sein erster Spielfilm „Der Pfau“ in die Kinos. Darüber spricht er im Podcast „Talk mit K“ mit Anne Burgmer.

Der Regisseur und Produzent Lutz Heineking jr. blüht erst auf, wenn er an vielen Projekten gleichzeitig arbeitet. Bei seinem Besuch im Podcast „Talk mit K“ gibt es deshalb viel zu bereden.

Für den WDR hat er die Doku „Alaaf: 200 Jahre Kölner Karneval“ gedreht, die die Geschichte des organisierten Karnevals seit 1813 nachzeichnet. Weil er dieses Jahr während der jecken Tage bei der Berlinale ist, kann er nicht selbst feiern, vermissen wird er die besondere Stimmung in der Stadt aber sehr: „Ich liebe das, wenn um 08 Uhr an Weiberfastnacht so selbstverständlich die ersten Jecken rumlaufen, alle mit einer ernsten Miene, weil man im Grunde genommen in den Kampf zieht.  Sie sind mit einer Ernsthaftigkeit kostümiert, die ich wunderbar finde.“

Heineking jr. studierte in New York und London und lebte in Berlin, doch seine Produktionsfirma eitelsonnenschein gründete in Köln-Nippes. Köln sei ein guter Standort für Film- und Fernsehmacher, aber die Liebe zur Stadt war der eigentliche Grund, warum er zurück kam: „Wir Kölner gehen irgendwann nach Hause. Ich komme hierher, das ist Heimat.“ Auch wenn ihm die Selbstverliebtheit der Stadt mitunter doch auf den Geist geht, ist es die Fröhlichkeit der Menschen, die ihn hier hält. 

Seine sehr lustige Mockumentary „Andere Eltern“ über eine Kita-Gründung in Nippes sorgte 2019 für Aufmerksamkeit und machte sein Veedel über die Grenzen Kölns hinaus bekannt. Während der Corona-Zeit drehte er die Lockdown-Serie „Drinnen - Im Internet sind alle gleich“, die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. 

Am 16. März kommt sein erster Spielfilm in die Kinos. Die Verfilmung von Isabel Bogdans Bestseller „Der Pfau“ erzählt von gestressten Bankern aus Frankfurt, die sich in Schottland zum Teambuilding treffen. Einen Film zu machen, sei immer Teamarbeit. Ihm ist es wichtig, den Schauspielerinnen und Schauspielern dabei Freiräume zu lassen: „Meine Herangehensweise ist, und das ist vielleicht ein bisschen ungewöhnlich, dass ich den Schauspielern nicht genau sage, was sie tun müssen, sondern eher versuche, sie darin zu bestärken, ihren eigenen Weg zu gehen und dem Charakter ihr Eigenes aufzudrücken. Ich nenne es das Prinzip der langen Leine.“

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