„Sorry, Pipi-Pause hat zu lange gedauert“RTL entschuldigt sich für Panne bei Übertragung des NFL-Drafts

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Cheerleader der Kansas City Chiefs posieren am roten Teppich am ersten Tag des NFL-Drafts.

Cheerleader der Kansas City Chiefs posieren am roten Teppich am ersten Tag des NFL-Drafts.

Mit dem erstmals von RTL übertragenen NFL Draft landete der Kölner Sender einen Quotenhit. Doch es lief noch nicht alles rund.

Kaum eine Sportart boomt hierzulande so wie American Football. Die NFL hat inzwischen Millionen Deutsche in ihren Bann gezogen. Dementsprechend viele schauten sich auch den Start des diesjährigen NFL-Drafts, der Talent-Auswahl, an.

Übertragen wurde das Event in Deutschland erstmals vom Kölner Sender RTL, der sich für die kommende Saison die TV-Rechte gesichert hat und ProSieben mit der Übertragung der Spiele ablösen wird.

NFL-Draft 2023: RTL verärgert Zuschauer mit Werbung statt Draft-Pick

Eine Panne gleich zu Beginn des ersten von drei Draft-Tagen führte allerdings bei Zuschauerinnen und Zuschauern für Unmut. Nachdem die ersten drei Picks in trockenen Tüchern waren, schaltete RTL in die Werbung – und verpasste so die Talentauswahl der Indianapolis Colts an vierter Stelle.

Die Auswahl, im NFL-Draft häufig auch Pick genannt, von Quarterback Anthony Richardson musste das Kommentatoren-Team um Jan Stecker sowie den ehemaligen NFL-Größen und jetzigen Experten Markus Kuhn und Sebastian Vollmer somit nachreichen. „Hier war schon die Hölle los, der vierte Pick kam rein“, so Stecker fünf Minuten nach der Selektion auf dem RTL-Spartensender „Nitro“, der den Draft ebenso live zeigte wie ein Stream auf RTL plus.

„Ist das euer Ernst beim 4. Pick Werbung machen und den komplett zu verpassen?“, beschwerte sich prompt ein User auf Twitter. Die Antwort von RTL über den offiziellen RTLplus-Account: „Sorry, Pipipause hat zu lange gedauert, wir geloben Besserung!“

RTL unterlaufen weitere kleinere Pannen im Verlauf der Sendung

Reibungslos lief es danach aus Fan-Sicht allerdings auch danach nicht ab, so verpassten sie neben dem 12. Pick (RTL zeigte ein Interview) laut einem „Bild“-Bericht auch noch den 18. Pick (Werbung). „Leute, das war unterirdisch“, urteilt ein Nutzer.

Andere loben die Übertragung hingegen: „Bis dato gefällt mir die Sendung bei RTL sehr gut. Wirkt auf mich eindeutig professioneller als bei Pro7“, so ein Kommentar.

RTL landet mit Übertragung von NFL-Draft 2023 Quotenhit

Trotz der Missgeschicke kann RTL mit der Übertragung wohl mehr als zufrieden sein. Die Quoten jedenfalls konnten sich einem Marktanteil von 11,1 Prozent bei den klassisch Umworbenen laut dem Branchendienst „DWDL“ durchaus sehen lassen. „Die stärkste Übertragung in der Geschichte des Drafts im deutschen Free-TV“, vermeldete der Kölner Sender auf Twitter stolz den Reichweiten-Rekord, im Schnitt waren 170.000 Fans dabei.

Der NFL-Draft gilt in den USA als Mega-Ereignis, auf das Millionen von Football-Fans seit Ende der vergangenen Saison hin fiebern. Vor allem der Freitag ist für die Teams von besonderer Relevanz, an diesem Tag findet ausschließlich die erste von sieben Runden der Talentauswahl statt und Teams wählen aus den besten Nachwuchsspielern des Landes aus. Am Samstag finden in Kansas City dann die Runden zwei und drei statt, am Sonntag endet der Draft mit den Runden vier bis sieben. Beide Events werden jeweils von RTL plus gestreamt.

Deutsche Talente stehen beim NFL-Draft noch zur Auswahl

Die Spieler selbst haben keinen Einfluss darauf, welches Team sie verpflichtet, ihre Zukunft liegt in den Händen der Team-Owner. Doch nicht nur das, auch wann sie gepickt werden, spielt für sie eine große Rolle. Je früher im Draft Spieler ausgewählt werden, desto höher sind ihre Verträge dotiert.

Mit Kilian Zierer und Lorenz Metz haben sich auch zwei deutsche Spieler zum NFL Draft 2023 angemeldet und könnten somit von den Teams an den kommenden Tagen verpflichtet werden.

Der 1. Draft-Tag im Überblick

Quarterback Bryce Young wurde von den Carolina Panthers an erster Stelle ausgewählt.

Quarterback Bryce Young wurde von den Carolina Panthers an erster Stelle ausgewählt.

  • 1. Carolina Panthers – Bryce Young (Quarterback, Alabama)
  • 2. Houston Texans – C.J. Stroud (Quarterback, Ohio State)
  • 3. Houston Texans – Will Anderson Jr. (Defensive End, Alabama)
  • 4. Indianapolis Colts – Anthony Richardson (Quarterback, Florida)
  • 5. Seattle Seahawks – Devon Witherspoon (Cornerback, Illinois)
  • 6. Arizona Cardinals – Paris Johnson Jr. (Offensive Tackle, Ohio State)
  • 7. Las Vegas Raiders – Tyree Wilson (EDGE, Texas Tech)
  • 8. Atlanta Falcons – Bijan Robinson (Running Back, Texas)
  • 9. Philadelphia Eagles – Jalen Carter (Defensive Tackle, Georgia)
  • 10. Chicago Bears – Darnell Wright (Offensive Tackle, Tennessee)
  • 11. Tennessee Titans – Peter Skoronski (Offensive Tackle, Northwestern)
  • 12. Detroit Lions – Jahmyr Gibbs (Running Back, Alabama)
  • 13. Green Bay Packers – Lukas Van Ness (Defensive End, Iowa)
  • 14. Pittsburgh Steelers – Broderick Jones (Offensive Tackle, Georgia)
  • 15. New York Jets – Will McDonald IV (EDGE, Iowa St.)
  • 16. Washington Commanders – Emmanuel Forbes (Cornerback, Mississippi St.)
  • 17. New England Patriots – Christian Gonzalez (Cornerback, Oregon)
  • 18. Detroit Lions – Jack Campbell (Linebacker, Iowa)
  • 19. Tampa Bay Buccaneers – Calijah Kancey (Defensive Tackle, Pittsburgh)
  • 20. Seattle Seahawks – Jaxon Smith-Njigba (Wide Receiver, Ohio St.)
  • 21. Los Angeles Chargers – Quentin Johnston (Wide Receiver, TCU)
  • 22. Baltimore Ravens – Zay Flowers (Wide Receiver, Boston College)
  • 23. Minnesota Vikings – Jordan Addison (Wide Receiver, USC)
  • 24. New York Giants – Deonte Banks (Cornerback, Maryland)
  • 25. Buffalo Bills – Dalton Kincaid (Tight End, Utah)
  • 26. Dallas Cowboys – Mazi Smith (Defensive Tackle, Michigan)
  • 27. Jacksonville Jaguars – Anton Harrison (Offensive Tackle, Oklahoma)
  • 28. Cincinnati Bengals – Myles Murphy (Defensive End, Clemson)
  • 29. New Orleans Saints – Bryan Bresee (Defensive Tackle, Clemson)
  • 30. Philadelphia Eagles – Nolan Smith (Defensive End, Georgia)
  • 31. Kansas City Chiefs – Felix Anudike-Uzomah (Defensive End, Kansas St.)

Den Miami Dolphins wurde wegen illegalen Verhandlungen der Erstrundenpick gestrichen.

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