Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Sexismus an FastnachtKritik an schlüpfrigen Witzen über Brigitte Macron

Lesezeit 2 Minuten
Fastnacht Franken

Die „Altneihauser Feierwehrkapell'n“ bei einer Fastnachts-Veranstaltung 2017

Der Auftritt der „Altneihauser Feierwehrkapell'n“ bei der Fernseh-Prunksitzung „Fastnacht in Franken“ ist bei vielen Zuschauern nicht gut angekommen.

Brigitte und Emmanuel Macron

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte

Die Feuerwehrtruppe um Kommandant Norbert Neugirg hatte am Freitagabend über den Altersunterschied zwischen Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und seiner 24 Jahre älteren Ehefrau Brigitte gelästert. Die Oberpfälzer bezeichneten die Französin dabei als „gut eingefahr'nen Schlitten“, „gut abgehang'ne Dame“ und „schärfste alte Hütte“. Dieser Teil ihres Auftrittes wurde von Buh-Rufen aus dem Saal begleitet.

Bischof Bedford-Strohm findet Witze „voll daneben“

Nun hat der Beitrag eine Debatte um die Grenzen von Witzen zur Faschingszeit ausgelöst. Der Landesbischof der evangelischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, war Gast der Fernseh-Prunksitzung aus Veitshöchheim. Er lobte die Sendung „bis auf wenige Ausnahmen“ auf Facebook. Gleichzeitigt kritisierte er: „Die Sätze über Emmanuel und Brigitte Macron waren voll daneben.“ 

Auch für Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder ist eindeutig eine Grenze überschritten. Die Politik eines Menschen dürfe hart angegangen werden, die persönliche Lebenssituation nicht, sagte der Professor von der Universität Regensburg.

Keine Reaktion der „Altneihauser Feierwehrkapelln“

Der Bayerische Rundfunk, der die Sendung seit mehr als 30 Jahren live überträgt, kündigte an, dass sich die zuständige Redaktion im kommenden Jahr noch genauer mit dem Fastnacht-Verband und den Künstlern abstimmen werde. Falls es zu Irritationen bei den Zuschauern gekommen sei, bedauere man dies ausdrücklich.

Die „Feierwehrkapelln“ selbst hat sich zu der Debatte weder auf ihrer eigenen Internetseite noch auf Facebook geäußert. Auch eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur blieb zunächst unbeantwortet. (dpa)