So war der „Tatort“Philosophie-Grundkurs mit Tukur und Eidinger

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 Felix Murot (Ulrich Tukur)

Der Fall

In Frankfurt sorgte eine Mordserie für Aufregung. Erst wurde ein Gemüsehändler erschossen, dann ein asiatischer Geschäftsmann. Zuletzt starb ein Obdachloser. Alle wurden mit derselben Waffe durch einen Schuss in den Nacken regelrecht hingerichtet.

Für „Tatort“-Fans

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Das letzte Opfer war für Felix Murot (Ulrich Tukur) kein Unbekannter. Jochen Muthesius war einst Philosophie-Professor, der Star unter den Schülern der Frankfurter Schule. Und Murot war sein Lieblingsstudent, bis er sich entschied, das Philosophiestudium für die Polizeikarriere aufzugeben.

Die Auflösung

Der mitunter ziemlich überraschend agierende Kommissar war schon früh davon überzeugt, dass die ersten Morde nur begangen worden waren, um es wie eine Mordserie aussehen zu lassen. 

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In Wahrheit ging es den Tätern nur um Muthesius. Denn der lebte zwar nach dem Suizid seiner Frau auf der Straße, besaß aber immer noch eine schicke Villa und ein beachtliches Vermögen. 

Und das wollten sich seine drei verkorksten Kinder unter den Nagel reißen. Sie hatten mit dem früheren Nachbarssohn Jürgen von Mierendorff, einem Rechtsextremen, gemeinsame Sache gemacht, um an das Erbe ihres Vaters zu kommen. Im Gegenzug sollten sie dessen Mutter töten, damit auch er erbte. Doch das konnte Murot verhindern. 

Die schönste Szene

Krimis mit Felix Murot zeichnen sich oft durch außergewöhnliche Inszenierungen aus, so auch dieser. Besonders gelungen war eine Szene, in der Murot eine Familienaufstellung vornahm und die Holzfiguren sich plötzlich in Miniatur-Ausgaben der handelnden Personen verwandelten. 

Fazit

Autor Martin Rauhaus ist mit "Murot und das Prinzip Hoffnung" der Linie der Filme mit Ulrich Tukur treu geblieben. Ein klassischer Krimi war dieser "Tatort" nicht.

Allerdings fühlte man sich manchmal eher im Philosophie-Grundkurs als in einem wirklich gelungenen Film. Das lag zum einen an den mitunter etwas hölzernen Dialogen, auch konnten nicht alle Schauspieler überzeugen.

Lars Eidinger ist ja bekannt für exzentrisches Spiel, aber wenn es zu viel wird, dann ist es nur noch ermüdend. In der Rolle des Muthesius-Sohnes Paul konnte er deshalb nicht so recht überzeugen.

Ein Lichtblick war Barbara Philipp als Murots Assistentin Magda Wächter. Sie holte den Kommissar und den Film (Regie: Rainer Kaufmann) durch ihre nüchterne Art eins ums andere Mal auf den Boden der Realität zurück. 

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