Ein Jurist wird erschossen. Die dienstälteste „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal gerät bei den Ermittlungen zwischen die Fronten.
„Dein gutes Recht“Knallharter „Tatort“ zum Odenthal-Jubiläum

Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, l.) und Johanna Stern (Lisa Bitter) feiern beide ein Jubiläum im Tatort.
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Der Satz „Gleiches Recht für alle“ gilt nicht für alle. Das ist in der bitteren Jubiläumsfolge der dienstältesten „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) früh klar. Ist Wahrheit nur, was man durchsetzen kann? Diese Frage ist in einer zunehmend zersplitterten Gesellschaft hochaktuell. „Dein gutes Recht“ heißt der 80. Odenthal-„Tatort“, den das Erste am Sonntag (27. Oktober) um 20.15 Uhr zeigt. Darin lotet Deutschlands TV-Dauerbrenner das Rechtssystem als Rückgrat einer Gesellschaft kompromisslos aus.
Der Sonntagskrimi beginnt mit einem dramatischen Notruf. Schon nach einer Minute muss Odenthal ihre Dienstwaffe ziehen, die noch wichtig werden wird im Verlauf dieses Films. Die Ermittlerin stößt auf eine Anwältin, die sich zitternd unter einem Schreibtisch versteckt, und findet deren offenbar von einem Einbrecher erschossenen Mann. Doch - hatte das Paar Streit? Oder ist es ein Routinefall? Sandra Borgmann als abgebrühte Juristin Patricia Prinz lässt das Publikum mit doppelbödigem Spiel lange im Unklaren. Es lohnt, dranzubleiben.
Lena Odenthal zum 80. Mal im „Tatort“
„Dein gutes Recht“ ist ein außergewöhnlicher „Tatort“. Zum einen feiert Schauspielerin Lisa Bitter ebenfalls Jubiläum, sie ist als Odenthals Kollegin Johanna Stern nun zehn Jahre dabei. Auch in diesem Krimi aus Ludwigshafen bilden beide ein stimmiges Team. Zum zweiten entrollt Regisseur Martin Eigler diese Geschichte spektakulär aus verschiedenen Zeiten und Perspektiven, die die Spannung steigern.
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Odenthal muss einem Beamten der Abteilung Interne Ermittlungen Auskunft geben. Sie soll ihre Dienstwaffe vorschnell eingesetzt haben - wo und wann, erfährt der Zuschauer noch nicht. Die Ermittlerin, vom Einsatz gezeichnet mit Pflaster am Kopf und verbundener Hand, wehrt sich gegen die Vorwürfe des Kollegen (wunderbar selbstgefällig: Bernd Hoelscher). Auch hier: Geht es um Wahrheitsfindung, oder ist es eine Kraftprobe? Wie sehr prägen Hierarchien, Geschlechter und Machtpositionen ein Urteil?
Erst Flucht, dann großes Finale
Schlussendlich verknüpft ein zentraler Strang alle Fäden - und der stilsicher erzählte „Tatort“ neigt sich im letzten Drittel einem blutigen Showdown zu. Schlüsselfigur ist Anwältin Prinz, die den Chef eines Callcenters (Matthias Lier) verteidigt - er soll Mitarbeiterin Marie Polat (Emma Nova) sexuell bedrängt haben. Die desillusionierte Polat ist der Skrupellosigkeit von Prinz vor Gericht nicht gewachsen. Es entwickelt sich eine hochexplosive Mischung aus Verzweiflung und Selbstjustiz.
Polat flieht mit ihrer Lebensgefährtin Luisa Berger (Samia Chancrin), und es kommt zu einem Finale im Feld. Unter enormer Anspannung muss Odenthal eine Entscheidung treffen, für die man sie später zur Rechenschaft ziehen wird. (dpa)