Vorwurf der Transfeindlichkeit„New York Times“ löst mit Verteidigung von J.K. Rowling Debatte aus

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Autorin J.K. Rowling blickt an der Kamera vorbei.

Erfolgreichste Autorin der Welt: J.K. Rowling

J.K. Rowling fällt seit Jahren mit transfeindlichen Äußerungen auf. Die „New York Times“ gerät mit einem Stück, das sie verteidigt, in die Kritik.

Mit einem Meinungsstück, das die „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling verteidigt, hat die „New York Times“ eine Debatte losgetreten. Zahlreiche Abonnentinnen und Abonnenten der Zeitung posteten am Donnerstag (16. Februar 2023) im Internet Screenshots ihrer Kündigungen von Abonnements der „New York Times“.

Der Shitstorm kommt für das US-amerikanische Medium zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Nur einen Tag zuvor hatten mehr als 350 zum Teil namhafte aktuelle und ehemalige Autorinnen und Autoren der „New York Times“ sowie zahlreiche Prominente zwei offene Briefe verfasst, in denen sie eine transfeindliche Linie des Blattes anprangerten.

J.K. Rowling: „Hogwarts Legacy“-Spiel in der Kritik

Seit Jahren macht J.K. Rowling häufiger mit bigotten Äußerungen über trans Menschen als mit ihren Werken auf sich aufmerksam. Zahlreiche ehemalige Wegbegleiter haben sich seitdem öffentlich von ihr distanziert. Zuletzt kochte das Thema mit der Veröffentlichung des Spiels „Howarts Legacy“ erneut hoch. Kritikerinnen und Kritiker hatten im Vorfeld zum Boykott des Spiels aufgerufen, um Rowling nicht weiter zu unterstützen. 

In ihrer Kolumne mit dem Titel „In Verteidigung von J.K. Rowling“ stellt die „New York Times“-Autorin Pamela Paul Rowling, die erfolgreichste Autorin der Welt und eine der reichsten Frauen Großbritanniens, als Opfer von Kampagnen dar. Täter seien die Menschen, die Rowling verbal angreifen würden. Paul geht so weit, den lebensgefährlichen Angriff auf Autor Salman Rushdie als Vergleich heranzuziehen. Paul behauptet: An Rowlings Aussagen sei nichts transfeindlich. Im Gegenteil: Rowling habe sich immer für Minderheiten eingesetzt.

Kritikerinnen und Kritiker der Kolumne werfen der „New York Times“ vor, Unwahrheiten unkommentiert Raum zu geben und Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben. Tatsächlich ist mehrfach belegt, dass Rowling trans Frauen unter anderem abspricht, Frauen zu sein, trans Männer für gefährlich hält und zumindest implizit das Ganze als Geisteskrankheit abtut. Öffentlich machte sich Rowling für den Stopp eines Selbstbestimmungsgesetzes stark. Gleichzeitig behauptet die Autorin immer wieder, sie setze sich für Rechte von trans Menschen ein.

Die Kolumne schlägt in dieselbe Kerbe, wie auch ein anstehender Podcast von Rowling selbst. Am 21. Februar erscheint die Reihe „The Witch Trials Of J.K. Rowling“, in der Rowling eine vermeintliche „Hexenjagd“ gegen sich dokumentiert und erklärt, dass die Welt sie missverstehen würde. (ken)

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