Harry-Potter-Spin-offWie Tom Riddle zu Lord Voldemort wurde

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Voldemort

Daniel Radcliffe als Harry Potter (links) und Ralph Fiennes als Lord Voldemort im Film „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ 

Viele nennen ihn „Du-weißt-schon-wer“, andere hingegen bezeichnen den dunklen Lord mit „Er, dessen Name nicht genannt werden darf“. Tatsächlich gibt es nur wenige Charaktere im Harry-Potter-Universum der britischen Autorin Joanne K. Rowling, die sich trauen, den dunklen Zauberer beim Namen zu nennen: Lord Voldemort. Dabei heißt der böse und mächtige Magier – wie Fans wissen - eigentlich ganz anders: Tom Riddle. Doch wie wurde aus dem Jungen mit dem bürgerlichen Namen der Erzfeind von Harry Potter?

Antworten auf offene Fragen

Eine mögliche Antwort darauf liefert seit Mitte Januar der neue Independent-Film „Voldemort: Origins of the Heir“ (Ursprünge des Erben). Im Gegensatz zur berühmten Hauptreihe läuft der nicht in den Kinos dieser Welt, sondern ist auf der Videoplattform Youtube kostenlos zugänglich. „Von Fans für Fans gemacht und ohne eine Verbindung zu J.K. Rowling oder den Warner Bros Studios“, heißt es zu Beginn des fast einstündigen Ablegers, der den italienischen Produzenten zufolge Antworten auf einige Fragen geben soll, die in den acht offiziellen Harry-Potter-Filmen nicht beantwortet wurden.

Der Zuschauer reist in „Voldemort: Origins of the Heir“ in die Zeit des Kalten Krieges und erlebt, wie die bisher unbekannte Grisha McLaggen (Maddalena Orcali) versucht, das Tagebuch Lord Voldemorts zu stehlen. Dabei gerät die Hexe nach einem kurzen Kampf gegen russische Magier in Gefangenschaft und wird verhört. Die Befragung gibt den weiteren Verlauf des Films vor: Die Magierin berichtet darin retrospektiv von den ersten Tagen Tom Riddles (Stefano Rossi) im Zauberreiinternat Hogwarts und schildert, wie der einst junge und vor allem ehrgeizige Zauberer zunehmend seine Menschlichkeit verliert und zu Lord Voldemort (Davide Ellena) wird.

Liebevolle Details, schwache Synchronisation

Für einen Fan-Film ist der Streifen erstaunlich gut produziert: Kameraführung, Schnitte, Effekte und Musik spielen gut zusammen. Lediglich die englische Synchronisation offenbart an einigen Stellen Schwächen. Dennoch ist „Voldemort: Origins of the Heir“ unterhaltsam und greift liebevoll und schlüssig Details der bereits bekannten Saga auf. Darunter etwa die Horkruxe, also die Gegenstände, in die Lord Voldemort mit Hilfe dunkler Magie Teile seiner Seele einschließen wird, um unsterblich zu werden.

Produziert haben den Film Gianmaria Pezzato und Stefano Prestia von der Independent-Filmproduktionsfirma Tryangle mit zwölf Schauspielern. Den Machern zufolge wurden die Filmkosten in Höhe von rund 15.000 Euro durch Spenden finanziert.

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Ursprünglich sollte der Film mithilfe einer Gemeinschaftsfinanzierung über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter realisiert werden. Diese wurde Mitte 2016 jedoch aufgrund eines Rechtstreits mit Warner Bros. eingestellt. Den Produzenten zufolge ist man zu einer Einigung gelangt, so dass die Vorgeschichte von Lord Voldemort online veröffentlicht werden konnte. Details über die Absprache mit Warner Bros können die Regisseure auf Anfrage dieser Zeitung jedoch nicht Preis geben. Die Fans sind jedenfalls ganz zufrieden: Seit der Veröffentlichung am 13. Januar wurde der neue Film auf Youtube bereits mehr als sechs Millionen Mal geklickt. 

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