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„Vorgezappt“Stuntfrau findet zurück ins Leben

Lesezeit 2 Minuten

Mit Mitte 30 musste Stuntfrau Diana Pakroppa nach einem Arbeitsunfall elementare Dinge wieder neu lernen.

Donnerstag, 31. Januar

Sie halten den Kopf und alle möglichen anderen Körperteile für Schauspieler hin. Und wenn sie das tun, kommen dabei oft spektakuläre, mindestens aber waghalsige Szenen rum, die in Film und Fernsehen nicht selten ungefährlicher aussehen, als sie bei ihrer Entstehung waren. 2009 war die Stuntfrau Diana Pakroppa bei der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ im Einsatz, als sie bei einer Aktion, die eigentlich zur Stunt-Routine gehört, einen folgenschweren Unfall hatte.

Auf einem Pferd durchs freie Gelände unterwegs, wurde sie von einem Motorrad, das eigentlich weit über sie und das Pferd hinwegfliegen sollte, mit voller Wucht am Kopf erfasst. Die Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutungen, zweifach gebrochener Halswirbel und Lungenriss. Acht Wochen lag die Stuntfrau im Koma, 20 Monate im Krankenhaus, und dass sie überhaupt überlebte, hat sie nur ihrer guten körperlichen Verfassung zum Zeitpunkt des Unfalls zu verdanken.

„Diana will zurück ins Leben“ (WDR, 22.30 Uhr) heißt die Reportage aus der „Menschen hautnah“-Reihe, die Diana Pakroppa drei Jahre lang auf ihrem Weg dorthin begleitet, wo sie eigentlich schon lange war: mitten ins Leben.

Mit Mitte 30 musste Pakroppa elementare Dinge wieder neu lernen: Essen, Sprechen, Gehen. Und als ob das nicht schon zehrend und schwierig genug wäre, musste sie auch noch damit klarkommen, dass sich ihr Lebensgefährte ein Jahr nach dem Unfall von ihr trennte; zudem war die einst aktive und energiegeladene Frau aus nachvollziehbaren Gründen nicht präsent, wo sie gerne voll und ganz dabei gewesen wäre: Die Pubertät ihrer Tochter, zum Zeitpunkt des Unfalls zwölf Jahre alt, hat Diana Pakroppa wie durch einen Filter wahrgenommen.

„Diana will zurück ins Leben“ ist nicht frei von Sentimentalitäten – wie auch, bei der Thematik? –, eins aber ist die Reportage nie: ein Rührstück. Sehenswert.