Hürth – Beim „Prominenten-Special” von „Wer wird Millionär” ging es für die „Höhle der Löwen”-Investorin Judith Williams (46) um richtig viel Geld – für einen guten Zweck. Bis auf 500.000 Euro hatte sie sich hochgekämpft. Sie ging Risiken ein, spielte ganz nach dem Motto „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt” – und kam mit dieser Einstellung immer weiter. „Das zieht sich durch mein Leben wie ein roter Faden: Immer, wenn ich ins Risiko gehe, wird es meistens gut. Auch, wenn ich die Hosen voll habe“, sagte sie noch.

Bis ihr nur noch zwei Fragen bis zur Million fehlten. Alle Promis wählten die Zocker-Variante, auch Judith Williams spielte deshalb mit vier Jokern (also mit zusätzlichem Zusatz-Joker) und vollem Risiko. Und scheiterte an einer Literatur-Frage. Sie lautete: Wer tötet „weder Lamm noch Zicklein”, denn „Eicheln und Beeren genügen” ihm zum Essen? 

Judith Williams: „Frankensteins Monster ist es nicht“

Gesucht war also das Zitat eines berühmten literarischen Werkes. Die Antwortmöglichkeiten lauteten A: Erlkönig, B: Frankensteins Monster, C: Glöckner von Notre-Dame und D: Mr. Hyde. 

Williams, bekannt geworden durch den Shopping-Sender QVC, musste passen. Sie rätselte herum, war unsicher, überlegte. Doch die Investorin hatte große Fragezeichen in den Augen. Auch Günther Jauch half ihr nicht. Williams stellte sofort klar: „Frankensteins Monster ist es nicht.“ Am Ende entschied sie sich für Antwort A, die Ballade von Johann Wolfgang von Goethe, den Erlkönig. 

Judith Williams rauscht auf 500 Euro zurück

Doch wer schon einmal diese Zeilen in der Schule auswendig lernen musste, der weiß: das ist definitiv falsch. Auch Jauch versuchte, sie noch zu stoppen: „Nein, Halt! Das beantwortet ja alles gar nicht die Frage, ob da Lamm, Zicklein, Beeren oder Eicheln dazwischen kommen.“

Doch Williams blieb dabei – ihr Mann rief noch aus dem Publikum hinter ihr: „Ja, mach es!“. Sie rauschte damit krachend zurück auf 500 Euro. Wie bitter! Die richtige Antwort ist B, Frankensteins Monster – die Antwort also, die sie so selbstsicher ausschloss.

Das Horror-Wesen, erschaffen von der britischen Autorin Mary Shelley, offenbart im Buch tatsächlich eigenartige Vorlieben, zum Beispiel für vegetarische Ernährung: „Meine Nahrung ist anders als die der Menschen; ich töte weder Lamm noch Zicklein, um meinen Hunger zu stillen. Eicheln und Beeren genügen mir”, heißt es dort.

Dies wird Judith Williams jetzt wohl nicht mehr so schnell vergessen. Denn einen so hohen Fall wie bei dem „Höhle der Löwen”-Star gab es noch nie. Doch Williams versprach Wiedergutmachung: „Ja, das tut weh, aber man nimmt diesen Schmerz als Energie auf, um ins nächste schöpferische Kapitel hineinzugehen. Ich werde das wieder gut machen und etwas auf die Beine stellen, bei dem das gleiche Geld zusammen kommt“, sagte sie.

Gewinn ihres Buches geht an RTL-Spendenmarathon

Dann fügte hinzu: „Ich werde ab sofort meinen persönlichen Gewinn des Buches ,Wie Träume fliegen lernen' dem RTL Spendenmarathon spenden.“ Das ist mal eine starke Ansage!

Ein kleiner Trost für Williams: Sie ist in guter Gesellschaft. Den bisher tiefsten Fall legte nämlich Harald Schmidt vor 18 Jahren hin. „Dirty Harry” fiel beim ersten Promi-Special am 30.11.2000 bei der 500.000-DM-Frage auf 32.000 DM zurück. Wäre er bei der Frage ausgestiegen, hätte er damals 250.000 DM erspielt.

Bei anderen Promis lief es deutlich besser

Die lautete: „Das Wort Fakir stammt aus dem Arabischen und bedeutet wörtlich ...?” Seine Antwortmöglichkeiten: A: der Tapfere, B: der Geduldige, C: der Arme, D: der Starke. Richtig wäre C gewesen. Harald Schmidt entschied sich aber, nachdem er seinen Telefonjoker Manuel Andrack angerufen und den 50/50-Joker gezogen hatte, für Antwort D.

Und die anderen Promis? Bei denen lief es deutlich besser: Pop-Sänger Sasha (46) eröffnete und erspielte 64.000 Euro. Schauspieler Armin Rohde (63) war zweiter Kandidat und gewann 32.000 Euro. Starkoch Nelson Müller (39) nahm als dritter Kandidat auf dem Ratestuhl Platz und erspielte 64.000 Euro.