Die Pläne für eine Erweiterung der Hahnentorburg missfallen Lesern, die die neuen Gebäudeteile als unpassende Fremdkörper wahrnehmen.
Leserbriefe zur HahnentorburgSehnsucht nach altem Glanz

Zwei neue Anbauten sollen die Hahnentorburg künftig erweitern.
Copyright: Architekten Kister, Scheithauer, Gross
Die Kölner Ehrengarde präsentiert neue Pläne für zwei Anbauten an der Hahnentorburg (24.5.) – Zwei Anbauten für die Hahnentorburg (3.5.)
Hahnentorburg: Vergebliche Suche nach altem Glanz
Auf alten Fotos steht die Hahnentorburg im prächtigen Glanz, umgeben von einer Gartengestaltung im englischen Stil und gerahmt von schönen Gründerzeitbauten. Der stadteinwärts blickend linke Turm wurde im Krieg zerstört und ohne Fester wieder aufgebaut. Das war und ist blanker Hohn. In welcher Stadt Europas bleibt so etwas fast 80 Jahre bestehen? Und seitdem hat es anscheinend niemanden gestört.
Die alte 70er-Jahre-Brücke zum furchtbaren Gebäude-Ensemble wurde wie eben jenes zum Glück abgerissen und durch einen zu wuchtigen Neubau ersetzt. Dieser jedoch greift die Hahnentorburg gekonnt in der Farbgebung und durch die Verwendung von Klinkersteinen auf.
Der Architekturwettbewerb zum Anbau der Hahnentorburg erweist sich jedoch als wenig erfolgreich, wenn der Siegerentwurf einen Fremdkörper darstellt, der nur schön gülden illuminiert gezeigt wird. Wie die architektonische Abgrenzung wohl im trüben Tageslicht aussieht?
Wenn ich lese, dass die Torburg im Inneren ein Rohbau ist, frage ich mich, ob hier nicht Potenzial ungenutzt bleibt. Und wenn ein Anbau doch vonnöten ist, sollte er sich doch bitte eingliedern. Fähige Architekten schaffen es stets, Anbauten so zu gestalten, dass sie auf den ersten Blick wie originale Gebäudeteile aussehen und doch als zeitgenössische Erweiterung zu erkennen sind. Benedikt Senden Köln
Hahnentorburg mit Flügeln?
Ein interessanter Entwurf – für mich sieht er aus wie die Hahnentorburg mit angebauten Moschee-Flügeln. Peter Schneider Leverkusen
Anbauten für Hahnentorburg: Ursprünglichkeit bewahren
Als ich das Bild auf der ersten Seite des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 24. Mai sah, erschrak ich und dachte an einen verspäteten Aprilscherz. Dann stellte ich fest, dass die Ehrengarde und der Stadtkonservator das wirklich ernst meinen. Sollte es nicht eher die Aufgabe eines Stadtkonservators sein, Altes in seiner Ursprünglichkeit zu bewahren?
Vor einigen Jahren wurde die hässliche Brücke entfernt. Wenn jetzt auch der noch bestehende Anbau abgebrochen würde, hätte die Hahnentorburg ihre ursprüngliche Würde und ihre Eigenständigkeit wieder, denn, zitiert nach dem Stadtkonservator: „Ihr kommt eine besondere Bedeutung zu“. Deshalb bitte, bitte keine neuen Verunstaltungen anbauen! Werner Faber Köln
Baudenkmal Hahnentorburg: Bausünden nicht wiederholen
Der Entwurf für den geplanten Anbau ist einfach nur hässlich! Erst macht man das alte Tor frei von vergangenen Bausünden und dann schlägt irgendeine Lobby zu und verschandelt ein altes Baudenkmal aufs Neue. Bitte, bitte nicht! Gina von Staden Köln
Hahnentorburg: „Geplanter Anbau viel zu dominant“
Den geplanten Umbau des Hahnentors finde ich grauenhaft. Der Anbau verunstaltet das Tor und ist zu viel zu dominant. Ich verstehe nicht, wie ein Stadtkonservator so etwas tolerieren kann. In der Südstadt verbietet man eine Modernisierung alter Fenster in einem Wohnhaus, und diese Verunstaltung eines alten Bauwerks wird voraussichtlich auch noch genehmigt. Da kann man nur den Kopf schütteln. Jürgen Arning Frechen