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Lesermeinungen„Jährlicher Tüv? Das Ganze riecht nach Lobbyismus“

Lesezeit 3 Minuten
Ein Kfz-Sachverständiger vom Tüv überprüft den Unterboden eines aufgebockten Fahrzeugs. Der Sachverständige dreht dem Betrachter den Rücken zu. Er trägt eine Jacke mit dem Logo des Tüvs.

Tüv-Sachverständiger bei einer Kfz-Hauptuntersuchung

EU-Vorschläge zur intensiveren Überprüfung der Verkehrssicherheit vor allem älterer Fahrzeuge sorgen bei Lesern für Verärgerung.

Um die Zahl der Verkehrsunfälle und Unfalltoten zu senken, schlägt die EU-Kommission unter anderem vor, dass Autos, die mehr als zehn Jahre alt sind, jährlich zum Tüv müssen. Leser argwöhnen, dass unter dem Deckmantel erhöhter Verkehrssicherheit die Fahrer älterer Autos zur Kasse gebeten und der Verkauf von Neuwagen angekurbelt werden soll.

Jährlicher Tüv: Strategie zur Neuwagenförderung?

Autos, die älter als zehn Jahre sind, sollen zukünftig jährlich zum Tüv, fordert die EU-Kommission. Sie sind angeblich an mehr Unfällen beteiligt als neuere Autos wegen fehlender Sicherheit. Dieser Vorschlag der EU-Kommission dient nur dazu, dass fahrtüchtige ältere Autos verstärkt verschrottet werden und Neuwagen verstärkt gekauft werden. Die Lobbyisten der Autoindustrie halten uns alle für blöd! Siegfried Pietsch Bergisch Gladbach

Jährlicher Tüv: Abzocke unter dem Deckmantel der Verkehrssicherheit

Im Beitrag heißt es: „Selbst wenn technische Defekte nur einen relativ geringen Anteil an den Unfallursachen ausmachen, kann die jährliche Inspektion älterer Autos einen erheblichen Unterschied machen“. Heißt soviel wie: Ältere Autos sind nicht überproportional an den Unfallursachen beteiligt, aber wir brauchen Geld und einer muss zahlen! Viel deutlicher kann man die eigentliche Absicht des geplanten Vorhabens nicht zeigen: Alle, die sich nicht jedes oder jedes zweite Jahr ein neues Auto leisten können, werden so oder so zur Kasse gebeten. Man kann nur hoffen, dass sich unsere Politiker nicht auf dieses perfide Spiel einlassen, das unter dem Deckmäntelchen erhöhter Sicherheit im Straßenverkehr Abzocke betreiben will. Peter Butzbach Köln

Regelmäßige Inspektionen machen Tüv überflüssig

Der Vorschlag der EU-Kommission beinhaltet mindestens zwei Denkfehler. Erstens beweist ein Prüfergebnis mit schwerwiegenden Sicherheitsmängeln lediglich, dass der Fahrzeughalter keine Inspektionskosten tragen wollte. Und zweitens ist die Behauptung, dass eine Verkürzung der Tüv-Intervalle eine deutliche Verringerung der Unfallhäufigkeit bedeute, reine Spekulation.

Mein betagter Golf ist 24 Jahre alt und hat in dieser Zeit alle Tüv-Termine ohne Beanstandungen absolviert. Warum? Weil ich alle Inspektionstermine in einer Vertragswerkstatt durchführen lasse. Meines Erachtens könnten die Tüv-Untersuchungen ohnehin wegfallen für Fahrzeuge, die nachweislich regelmäßig gewartet werden, egal, wie alt. Das Ganze riecht nach Lobbyismus. Wolfgang Laux Euskirchen

Jährlicher Tüv: Affront gegen alle Fahrer, die ihre Autos pflegen

Das ist ein Affront gegen sehr viele Autofahrer, die keinen Dienstwagen fahren und die sich nicht alle zwei bis drei Jahre ein neues Auto kaufen oder leasen können, sondern ihren „Alten“ hegen und pflegen. Ich bin überzeugt, dass sehr viele zehn Jahre alte Fahrzeuge technisch und optisch besser instand sind als jüngere, zu denen die Fahrer keine Beziehung haben. Mir scheint, dass dies eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Tüvs ist, der vermutlich zu wenig zu tun hat. Rolf Havermann Bergisch Gladbach

Höhere Kosten für ältere Autos widersprechen Nachhaltigkeitsidee

Nicht Autos verursachen Unfälle, bis auf sehr wenige Ausnahmen, sondern die Fahrer mit zu schnellem oder zu dichtem Auffahren und mit riskantem, pardon sportlichem Fahrverhalten. Warum also dieser Vorstoß? Bei allem Gerede von Nachhaltigkeit sollen die Fahrer von angeblich alten Autos diskriminiert und durch erhöhte Kosten abgeschreckt werden. Auf dass sie ihrer Bürgerpflicht nachkommen und wieder mehr neue Autos kaufen, die sie momentan mit Recht ignorieren. Mit Sicherheit hat das nichts zu tun, wohl aber mit gelungener Lobbyarbeit. Bernd Schmitz Eschweiler