Leser unterstützen eine Kampagne der KVB, die sich gegen lautes Telefonieren und Musik hören in Bussen und Bahnen richtet.
LesermeinungenLautes Benehmen im ÖPNV – Nervig und respektlos

Lautes Telefonieren in der Bahn kann Mitreisende stören.
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„Macht aus der Bahn keine Telefonzelle!“ – so wirbt die KVB künftig auf Plakaten und in Durchsagen dafür, bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs die eigene Lautstärke zu reduzieren und so mehr Rücksicht auf Mitreisende zu nehmen. Leser wünschen mehr Respekt für einander im gesamten öffentlichen Raum.
Lange private Unterhaltungen im öffentlichen Raum stören
Ich begrüße ausdrücklich die KVB-Kampagne gegen das laute Telefonieren und Musikhören in Bussen und Bahnen. Meines Erachtens müsste diese auch auf Cafés, Bäckereien, Fitnessstudios, Warteräume in ärztlichen Praxen, Krankenhäuser und auf Discounter ausgeweitet werden. Was ich fast täglich erlebe, ist nervig, rücksichtslos und respektlos. Es gibt Menschen, die nach Lust und Laune ziemlich laut telefonieren, ungeachtet dessen, dass dies für andere, ungewollt Beteiligte störend sein könnte.
Wenn man die „Lautsprecher“ darauf hinweist, dass eben ein Fitnessstudio oder ein Café keine Telefonzelle sei, scheinen sie sich in ihrer Freiheit einschränkt zu sehen. Die Einsicht, dass sie mit ihrem lauten Telefonieren die Ruhe der anderen Menschen beeinträchtigen, fehlt. Um klarzustellen: Ich habe nichts dagegen, dass man mit der Familie möglichst kurz und nicht zu laut telefoniert. Ich mache das auch. Zum Glück ist das heutzutage fast zu jeder Zeit möglich.
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Was mich aber mächtig stört, sind lange, laut geführte Unterhaltungen, manchmal auch per Video-Kontakt. Das halte ich für nicht akzeptabel und asozial. Meines Erachtens müsste das in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens untersagt und in extremen Fällen, bei Uneinsichtigkeit mit Bußgeld geahndet werden. Kasimir Wischnewsky Köln
Lautes Telefonieren: „Beispiel für um sich greifende Rücksichtslosigkeit“
Peter Berger hat mit seinen ironisch-satirischen Anmerkungen zum Thema lautes Telefonieren im ÖPNV in seiner Glosse „Bruder, ich Christophstraße“ wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen. Die immer mehr um sich greifende Rücksichtslosigkeit in der Gesellschaft zeigt sich auch an diesem Beispiel.
Irgendwo auf meinen Reisen in NRW – ich weiß leider nicht mehr, wo das war – wird auf einer Anzeigetafel im Bus freundlich darauf hingewiesen, dass man lautes, nerviges Telefonieren im Bus doch bitte drangeben solle. Dass die KVB so etwas in Bus und Bahn aufgreifen könnten, dürfte wohl ein frommer Wunsch sein, dachte ich, wo sie doch die wiederkehrenden Ausfälle an den Anzeigetafeln schon nicht in den Griff bekommen. Aber manchmal passieren Zeichen und Wunder ... Rüdiger Benninghaus Köln

Die Aktion der KVB gegen lautes Telefonieren ist Teil der Kampagne „Seid lieb zueinander“.
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Viele Menschen leiden unter Dauergequatsche und Gedudel
Danke, dass das Thema „lautes Telefonieren“ endlich öffentlich angesprochen wird. An vielen Abenden sitze ich mit Freunden oder Familie, Alter bunt gemischt, zusammen und es kommt immer wieder dieses Thema auf. Wir sind von lautem Gerede und Gedudel genervt. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Thema ernsthaft weiter in die Öffentlichkeit getragen und ausgeweitet wird.
Denn auch im Drogeriemarkt probiert jede dritte Person via FaceTime mit der Freundin Schminktipps aus, bespricht mit der Mutter das gesamte Angebotssortiment und filmt es oder sitzt auf dem Rollator und telefoniert laut in die Türkei. Davon gibt es noch zahlreiche Beispiele, auch aus anderen Läden. Ich weiß nicht, wie das Personal das aushält und wieso keiner etwas sagt. Ich habe schon ab und an darauf hingewiesen, dass ich alles höre, sogar noch drei Regalreihen weiter.
Letztens habe ich eine Gruppe angesprochen, die ihre Musikbox auf eine Wiese stellte, in der Annahme, jeder möge ihre Musik hören. Mein Hinweis stieß nicht auf Verständnis, sondern auf Aggression, doch nach zwei Minuten war die Lärmquelle weg. Ich weiß, dass viele unter diesem Lärm leiden. Obwohl ich Verbote eigentlich nicht mag, wäre ich in diesem Fall für Verbotsschilder in der KVB dankbar. Dann würden sich mehr Menschen gestärkt fühlen, das Wort gegen Dauergequatsche und Gedudel zu erheben. Ulrike Klett Köln