Instrument in St. GertrudNeue Orgel wird in Morsbacher Basilika eingebaut

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In der Basilika Sankt Gertrud in Morsbach wird das Gerüst der Orgel fertiggestellt.

In der Basilika Sankt Gertrud in Morsbach wird das Gerüst der Orgel fertiggestellt.

In Morsbach installieren Experten einer Werkstatt aus Kevelaer derzeit das neue Instrument in der Kirche St. Gertrud. Der Einbau soll noch in diesem Monat fertiggestellt werden.

„Wir sind auf der Zielgeraden“, sagt Pfarrer Tobias Zöller und freut sich, dass die größten und auch wichtigsten Teile der neuen Orgel die Basilika St. Gertrud erreicht haben. Und die meisten haben sogar schon ihren Platz im Morsbacher Gotteshaus gefunden. Die Orgelbauwerkstatt von Romanus Seifert aus dem niederrheinischen Kevelaer ist mit vier Fachleuten angereist, bei ihrer Arbeit erhalten sie tatkräftige Unterstützung durch Mitglieder des Orgelbauausschusses.

Neue Gertrudis-Orgel in Morsbach wird 25 Register haben

Zuvor sind die Bänke aus dem Mittelschiff der Basilika entfernt worden, sodass die Bauteile dort vorbereitet werden können: Etwa 1500 Pfeifen, Windkanäle, Gehäuse und der Spieltisch sind da gelagert, um auf und oberhalb der Empore zur neuen Orgel zusammengefügt zu werden. Zudem ist ein Raupenkran in die Kirche gefahren worden.

Die neue, mechanische Gertrudis-Orgel wird 25 Register haben und ist im deutsch-frühromantischen Stil des 19. Jahrhunderts gefertigt. Das Gehäuse, der Prospekt, ist in seinem Äußeren der romanischen Architektur des Gotteshauses und dessen Ausmalung angepasst.

Pfeifen aus Fichtenholz, Zink und Zinn-Blei-Legierung in Orgel verbaut

Die vordere Brüstung der 1963 eingebauten Orgelempore ist geöffnet worden und erhält ein Geländer, das eine positive Wirkung auf die Akustik haben soll. Für die neue Orgel ist überwiegend helle Eiche verwendet worden, einige Teile sind aus Weißbuche, Ebenholz, Nussbaum und Linde. Die Pfeifen bestehen aus Fichtenholz, Zink und einer Zinn-Blei-Legierung. Die kronenartigen Verzierungen am Prospekt sind aus Messing.

Die alte, 1964 errichtete Orgel war 35 Jahre später in äußerst desolatem Zustand und kaum noch bespielbar. So gründete sich 2003 ein erster Orgelbauausschuss. Als Seelsorger Zöller 2013 als Leitender Pfarrer nach Morsbach kam, rief er diesen sofort wieder ins Leben. Dessen Mitglieder haben Anfang 2018 die stillgelegte Orgel abgebaut.

Die neue Orgel soll durch viele musikalische Veranstaltungen zum kulturellen Reichtum Morsbachs und der Umgebung beitragen.
Tobias Zöller, Leitender Seelsorger

Dank der Unterstützung von mehr als 250 Spendern, Erlösen aus dem Verkauf einer Orgel-CD und der alten Pfeifen, mehrerer Benefizkonzerte und Patenschaften für die neuen Pfeifen konnten in der Zeit von 2015 bis 2022 rund 420.000 Euro für den Bau eines neuen Instruments zusammengetragen werden. Das Erzbistum Köln zahlte einen Zuschuss von 40.000 Euro, sodass im Juni 2019 der Auftrag an die Orgelbauwerkstatt Seifert vergeben werden konnte.

Zöller betont: „Die Orgel soll für den Gottesdienst eingesetzt werden, da Morsbach auch langfristig ein Zentrum kirchlichen Lebens in der Region sein wird. Sie soll aber auch außerhalb des Gottesdienstes durch viele musikalische Veranstaltungen zum kulturellen Reichtum Morsbachs und der Umgebung beitragen.“ Orgelbauer Roman Seifert rechnet damit, dass der Einbau der neuen Orgel noch in diesem Monat – und damit früher als geplant – beendet werden kann.

In dieser Zeit bleibt die Basilika geschlossen, die Gottesdienste und andere kirchliche Feiern finden in der benachbarten Kapelle des Wohnverbundes St. Gertrud statt. Nach dem Einbau der Orgel muss diese noch sorgfältig gestimmt werden, das wird sich wahrscheinlich bis Anfang kommenden Jahres hinziehen. „Wir planen die offizielle Orgelweihe für das Frühjahr“, kündigt Pfarrer Tobias Zöller an.

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