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13 Jahre Haft wegen Totschlags17-jährige Iserlohnerin erdrosselt – 27-jähriger Ex-Freund verurteilt

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte der Spurensicherung arbeiten am 24. Juni 2022 am Fundort einer Leiche. Vor dem Dortmunder Landgericht hat der Prozess um den gewaltsamen Tod einer 17 Jahre alten Jugendlichen aus Iserlohn begonnen. Angeklagt ist der 27-jährige Ex-Freund der 17-Jährigen. Er soll die Jugendliche erdrosselt und die Leiche später auf einer Grünfläche in Hamm verbrannt haben.

Einsatzkräfte der Spurensicherung arbeiten am Fundort der Leiche in Hamm. Sie wurde noch brennend von einem Radfahrer entdeckt. (Archivbild)

Erst soll der 27-jährige Dortmunder seine Ex-Freundin verschleppt haben. Nachdem er sie getötet hatte, trennte er einen Arm ab und setzte ihre Leiche in Brand. Vor Gericht schwieg er. 

Das Dortmunder Landgericht hat am Mittwoch einen 27-Jährigen aus Dortmund wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte soll im Juni 2022 seine 17 Jahre alte Ex-Freundin nach ihrer Trennung in Iserlohn verschleppt und sie später mit einem Elektrokabel erdrosselt haben.

Ihre noch brennende Leiche wurde am 24. Juni in einem Naturschutzgebiet in Hamm von einem Radfahrer gefunden. Der Täter hatte zuvor einen Arm abgetrennt und den toten Körper anschließend noch mit Benzin übergossen und angezündet.

Zuvor wurde das Mädchen seit dem 14. Juni vermisst, als sie von einem Spaziergang mit ihrem Hund nicht zurückkehrte. Das Tier wurde zwei Tage später in einem Wald in der Nähe des Wohnortes der 17-Jährigen gefunden. Die Polizei suchte mit Hubschrauber und Spürhunden nach ihr.

Mehrere Indizien weisen darauf hin, dass der Dortmunder schuldig ist

Der 27-jährige Dortmunder hatte im Prozess zu den Vorwürfen geschwiegen. Die Richter halten ihn jedoch aufgrund einer Vielzahl von Indizien für überführt. „Die Indizienkette ist in sich schlüssig und lässt keinen Zweifel übrig“, erklärte der Vorsitzende in der Urteilsbegründung.

Das Gericht sah es demnach als bewiesen an, dass der 27-Jährige das Mädchen bei einem Treffen am 14. Juni 2022 mit einem Elektrokabel erdrosselte. Zuvor hatte sie sich von ihm getrennt.

Der Angeklagte nahm vor der Tat über einen Messenger-Dienst Kontakt zu der 17-Jährigen auf, gab sich dabei jedoch als Schulkollegin aus, wie die Sprecherin des Landgerichts Dortmund AFP mitteilte. So habe er ein Treffen mit ihr vereinbart. Zu dem Treffen soll die 17-Jährige am Abend des 14. Juni in Iserlohn mit ihrem Hund aufgebrochen sein. Der 27-Jährige tötete das Mädchen an einem unbekannten Ort.

Unter anderem waren auch im Lieferwagen des Angeklagten Blutspuren und das Telefon der 17-Jährigen gefunden worden. Außerdem legen die Daten eines Fahrtenschreibers aus dem Wagen nahe, dass das Fahrzeug am Tag des Verschwindens in Iserlohn und kurz vor dem Fund der Leiche in Hamm war.

Näheres zum Motiv des Angeklagten und zum genauen Tatablauf habe das Gericht nicht feststellen können, sagte die Sprecherin. Demnach konnte ihm auch kein Mordmerkmal nachgewiesen werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (red mit dpa und AFP)

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