50. Jubiläum der WahlNürnberger Christkinder im Rathaus

Im Jahr 1969 ist in Nürnberg erstmals ein Christkind aus der Bevölkerung gewählt worden.
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Nürnberg – Leuchtende Kinderaugen und alte, kranke Menschen, die plötzlich wieder Kraft für einen Händedruck hatten: Dies sind prägende Erinnerungen ehemaliger Nürnberger Christkinder, von denen sie am Samstag berichteten. 18 von ihnen kamen zu einer Feierstunde im Nürnberger Rathaus, eines reiste sogar aus Kanada an.
Doris Reinelt, das Christkind von 1987/88, berichtete etwa, selbst wenn man sie nachts aufwecke, könne sie den Christkind-Prolog noch fehlerfrei wiedergeben. „Die Eröffnung des Christkindlesmarkts auf der Empore der Nürnberger Frauenkirche war das schönste und prägendste Erlebnis.“ Sehr bewegend seien auch die Begegnungen mit alten oder kranken Menschen und Kindern gewesen, so Reinelt.
Das Nürnberger Christkind eröffnet traditionell den Christkindlesmarkt. In den Nachkriegsjahren ab 1948 übernahmen zunächst Schauspielerinnen diese Aufgabe, seit 1969 wählt die Bevölkerung alle zwei Jahre ein neues Christkind. In diesem Jahr wurde Benigna Munsi, eine 17-jährige Gymnasiastin aus Nürnberg, ernannt. Sie wird am kommenden Freitag den traditionellen Christkindlesmarkt eröffnen.
Nach Munsis Wahl hatte ein rassistischer Kommentar auf der Facebook-Seite eines AfD-Kreisverbandes Proteste ausgelöst. Munsis Vater stammt aus Indien, besitzt aber seit Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft. (dpa)