Übergriffe, Gewalt und Polizeieinsätze: Immer wieder geraten Vorfälle in Freibädern in die Schlagzeilen. Die deutschen Schwimmmeister warnen vor „Explosionen“ durch kulturelle Konflikte.
Bademeister warnen vor „Explosionen“„Aggressionen und Belästigungen in Schwimmbädern haben extrem zugenommen“

BDS-Präsident Peter Harzheim fordert härtere Sanktionen für Täter und eine verbesserte Sicherheitslage in Schwimmbädern.
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Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS) fordert schärfere Sicherheitsmaßnahmen in deutschen Schwimmbädern. Laut BDS-Präsident Peter Harzheim haben Aggressionen und Belästigungen in Schwimmbädern in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dabei spiele die mangelnde Erziehung von Kindern eine Rolle.
„Andererseits spielt auch der Zustrom von Migranten und Flüchtlingen eine Rolle. Wenn Kulturen aufeinandertreffen, die sich nicht grün sind, kann das zu Explosionen führen“, sagte der BDS-Präsident dem RND. Harzheim stand selbst über 45 Jahre am Beckenrand. Aber auch unter den Deutschen gebe es „schwarze Schafe“.
1140 Fälle von Körperverletzungen an Badeorten
Das Bundeskriminalamt (BKA) registrierte im letzten Jahr insgesamt 1140 Fälle von Körperverletzungen an Badeorten. Unter den 1129 ermittelten Tatverdächtigen waren 422 Nichtdeutsche, was einem Anteil von rund 37 Prozent entspricht. Auch bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung waren Nichtdeutsche mehrheitlich vertreten, mit einem Anteil von rund 65 Prozent.
Der BDS-Präsident fordert dem RND-Bericht zufolge härtere Sanktionen für Täter und eine verbesserte Sicherheitslage in Schwimmbädern. Dazu gehörten verstärktes Sicherheitspersonal, Deeskalationstrainings für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein besseres Informationsaustausch zwischen dem Personal.
Krise in deutschen Schwimmbädern: Es fehlt an ausreichendem Personal
Die finanzielle Lage und der Fachkräftemangel gefährdeten zusätzlich die Sicherheit in Schwimmbädern. Aufgrund von Sparmaßnahmen nach der Corona- und Energiekrise fehlte es oft an ausreichendem Personal. Die steigende Zahl von Rentnern verstärkte das Problem zusätzlich.
Um die Sicherheit in Schwimmbädern zu gewährleisten, setzen einige Städte inzwischen auch auf den Einsatz von Jugendsozialarbeitern. Polizeikontrollen und Taschenkontrollen sind mittlerweile in einigen Bädern zur Routine geworden, um mögliche Gewalttaten frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. (ksta)