Initiative rief zum Test aufBritische Politiker schneiden bei Schulaufgaben schlechter ab als Sechstklässler

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Schülerinnen und Schüler sitzen im Klassenraum einer Grundschule.

Schülerinnen und Schüler in einer Grundschule. (Symbolbild)

Für eine Kampagne zur Abschaffung von Schul-Tests haben sich einige britische Politikerinnen und Politiker den Aufgaben der Sechstklässler gestellt – mit überraschendem Ergebnis.

Seit Jahren wird in Großbritannien über die Leistungstests für Sechstklässlerinnen und Sechstklässler gesprochen. Nun haben sich mehrere britische Politikerinnen und Politiker den sogenannten Scholastisc Assessment Tests (SATs) gestellt – und schlechter abgeschnitten als die durchschnittlichen Zehnjährigen.

Die britische Kampagne „More than a Score“ setzt sich seit Jahren für die Abschaffung der Tests ein. Ihr Standpunkt: Kinder sollten über mehr Faktoren bewertet werden, als über einzelne zentrale Tests. Sie kritisiert, dass das System die Kinder unter Druck setze, statt Freude am Lernen zu entwickeln.

Abschaffung von Tests gefordert: Britische Politiker unterziehen sich Schülertests

Um ein Zeichen zu setzen, organisierte die Initiative laut einem Bericht des britischen „Guardian“ eine Kampagne, an der auch mehrere Politikerinnen und Politiker teilnahmen. Sie sollte zeigen, dass auch für die Erwachsenen die Tests schwierig sind, um so mehr Argumente für die Abschaffung der SATs zu sammeln.

Und tatsächlich hat die Kampagne wohl ihren ersten Effekt erfüllt: Nur 44 Prozent der Politikerinnen und Politiker, die spöttisch als „Westminster-Klasse 2022“ betitelt wurden, erreichten die geforderte Punktzahl bei Matheaufgaben. Bei Sprache und Grammatik erfüllten zumindest die Hälfte der Politikerinnen und Politiker die Mindestanforderungen.

Die Schülerinnen und Schüler schnitten im Vergleich besser. 59 Prozent der Zehn- und Elfjährigen holten bei den nationalen Tests die geforderte Punktzahl bei den Mathe-Tests und Englisch-Aufgaben. Auch hier ist allerdings ein Rückgang zu beobachten: 2019 erreichten noch 65 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der Altersgruppe die erforderliche Punktzahl.

Die Kampagne rund um die Politikerinnen und Politiker, die den Test mitmachten, war für die Initiative „More than a Score“ ein Erfolg. Das Thema wird demnach neu in der Bildungspolitik diskutiert. Ob die SATs wie gefordert aber wirklich abgeschafft werden, bleibt noch offen. (mab)

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