Brüche, PrellungenKinderchirurgen warnen – Zahl der Trampolin-Unfälle stark gestiegen

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Kinderchirurgen behandeln immer öfter Kinder, die sich beim Trampolinspringen verletzt haben. (Symbolbild)

München/Nürnberg – Im Garten, in Hallen oder auf Spielplätzen: Trampolinspringen ist für Kinder ein großes Vergnügen. Doch Kinderchirurgen sehen mit dem steigenden Absatz von Trampolinen auch mehr Unfälle. „Die Zahlen sind in den letzten Jahren stets hochgegangen, die Trampoline stehen ja fast in jedem Garten“, sagte Karl Bodenschatz, Ärztlicher Leiter der Kinderchirurgie am Klinikum Nürnberg. In diesem Jahr seien zwischen 30 und 40 verunfallte Kinder im Klinikum behandelt worden.

Nicht nur Gartentrampoline sondern auch Hüpfhallen, Minitrampoline im Kinderzimmer oder im Fitnessstudio boomen. „Die Umsatzzahlen von Trampolinen, die sich bereits vor Corona positiv entwickelt hatten, sind seit dem letzten Jahr noch einmal deutlich angestiegen und haben sich etwa verdreifacht“, erklärte Sebastian Presse, Marketingleiter des Trampolinherstellers Hudora aus Remscheid. Hüpfen ist gesund und hält fit. Aber wichtige Regeln sollten beachtet werden.

Beim Trampolinspringen verletzt: Zwei bis drei Kinder pro Woche in der Klinik

Ins Haunersche Kinderspital des LMU Klinikums in München kommen im Sommer etwa zwei bis drei Kinder pro Woche wegen Trampolinunfällen, viele davon müssten operiert werden, sagte der Direktor der Kinderchirurgie, Oliver Muensterer. „Ein Trampolin ohne Netz im Garten aufzustellen oder die Türe nicht zu schließen, ist fahrlässig.“ Häufig stürzen Kinder aus dem Trampolin, brechen sich Handgelenke oder Unterarme.

Laut einem Informationsblatt der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) kommen auch ausgerenkte Gelenke und Brüche nahe von Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenk sowie Verletzungen der Wachstumsfugen häufig vor. Zu den leichteren Verletzungen zählen demnach Verstauchungen, Platzwunden und Gehirnerschütterungen.

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Die DGOU warnt etwa davor, Kinder unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Alters miteinander springen zu lassen, da das leichtere schnell unkontrolliert durch die Luft fliegen könne. Auch bei Kleinkindern gelte besondere Vorsicht. Sie seien besonders laut verletzungsgesfährdet. „Das liegt an den noch unzureichend ausgebildeten koordinativen und motorischen Fähigkeiten. Zudem sind ihre Gelenke noch äußerst instabil“, sagt Prof. Dr. Peter Schmittenbecher, Leiter der Sektion Kindertraumatologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.

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