Ein „verstörender Besuch“ an der dänischen Schule sorgte am Montag vor dem Hamburger Landgericht für ein hitziges Kreuzverhör.
„In Schule einbrechen“Kindsvater attackiert Gerhard Delling – Richterin greift durch

Stehen in Hamburg gemeinsam vor Gericht: Christina Block und ihr Lebensgefährte Gerhard Delling.
Copyright: Georg Wendt/dpa
Im Prozess um die Entführung der beiden gemeinsamen Kinder steht Stephan Hensel, der Ex-Mann von Christina Block, weiterhin im Mittelpunkt. Im Rahmen der Befragung durch den Anwalt des mitangeklagten Gerhard Delling, David Rieks, hat der ehemalige Bänker erneut auch schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Sportmoderator erhoben.
In der Befragung ging es unter anderem um einen unangekündigten Besuch von Christina Block und Gerhard Delling an der dänischen Schule der Tochter. Laut Hensel sei es ein „verstörender Besuch“ gewesen, da Block und Delling von einer Reihe von Sicherheitsleuten begleitet wurden. Auch die Kinder seien „verängstigt“ gewesen.
Kindesvater Hensel erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen Gerhard Delling
Anschließend kam es zu einem hitzigen Austausch zwischen Hensel und Rieks vor dem Hamburger Landgericht. Dieser gipfelte in einer heftigen Unterstellung von Hensel Richtung Delling. „Und übrigens, Herr Delling wollte in die Schule in Dänemark gewaltsam einbrechen!“, behauptete der 51-Jährige. „Wunderbar, dass sie es ansprechen, darauf komme ich noch zu sprechen“, reagierte Rieks auf Henels Anschuldigung kurz vor der Mittagspause.

Sitzt auf der Anklagebank: die Millionen-Erbin Christina Block.
Copyright: AFP
Bereits vorher hatte Hensel nach eigenen Angaben mehrfach das Umgangsrecht für die Mutter in Dänemark beantragt. „Wir haben alles dafür getan, es ist nicht dazu gekommen“, sagte Stephan Hensel am 13. Prozesstag.
Stephan Hensel rechtfertigt sich vor Gericht im Block-Prozess
Der Umgang der Mutter mit zwei der vier gemeinsamen Kinder sollte alle 14 Tage im dänischen Familienrechtshaus möglich gemacht werden, sagte Hensel weiter. Das habe aber Christina Block dreimal abgelehnt, so der Vater.
Der Verteidiger eines mitangeklagten Anwalts der Familie Block, Marko Voß, betonte dagegen, dass Christina Block im Gegenzug auf ihre sehr viel weitergehenden Umgangsrechte in Deutschland hätte verzichten müssen.
Block-Prozess: Richterin verweist Béla Anda aus dem Saal
Unterdessen wies die Vorsitzende Richterin am Landgericht Hamburg den früheren Regierungssprecher Béla Anda aus dem Saal. Anda, der von der angeklagten Unternehmerin Christina Block als Sprecher engagiert wurde, könnte nach den Worten von Richterin Isabel Hildebrandt als Zeuge relevant sein. „Ich möchte Sie bitten zu gehen, weil sie als Zeuge in Betracht kommen“, sagte sie dazu.
In dem jahrelangen Sorgerechtsstreit wird Christina Block vorgeworfen, die Entführung der Kinder durch Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma in Auftrag gegeben zu haben, um sie nach Deutschland zu bringen. Nach einer Gerichtsentscheidung mussten sie wenige Tage später zurück zum Vater nach Dänemark. Die Millionen-Erbin bestreitet die Vorwürfe und wirft ihrem Ex-Mann vor, die Kinder zu manipulieren und von ihr zu entfremden. (mbr)