Cold Case aus NorwegenMysteriöser Leichenfund – Spuren zum „Teddybär-Mann“ führen nach Deutschland

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Ein Teddybär liegt auf einem Tisch mit einem Lineal. Er ist von oben fotografiert und ramponiert. Er hat ein braunes Fell und blaue Tatzen.

Dieser Teddybär wurde 1992 im norwegischen Hardangervidda-Nationalpark neben einer Leiche gefunden. Die Identität des „Teddybär“-Mannes ist auch nach 30 Jahren ungeklärt. Eine neue Spur führt nach Deutschland.

Seit 30 Jahren ist die Identität des in Norwegen entdeckten „Teddybär“-Mannes ungeklärt. Eine neue Spur im mysteriösen Cold Case führt nach Deutschland.

Es ist einer der berühmtesten Cold Cases in Norwegen: Mehr als 30 Jahre nach dem Fund einer Leiche im norwegischen Hardangervidda-Nationalpark sind im Fall des „Teddybär“-Mannes neue Hinweise auf die Identität der Leiche ans Licht gekommen. Eine Spur führt nach Deutschland.

Am 12. September 1992 hatten Waldhuhn-Jäher im Hardangervidda-Nationalpark, ein Naturschutzgebiet etwa 300 Kilometer westlich von Oslo, eine Leiche entdeckt. Weil neben der Leiche ein Teddybär gefunden wurde, ist der Mann in Norwegen als „Teddybär-Mann“ landesweit bekannt.

„Teddybär“-Mann: Neue Spuren in Cold Case aus Norwegen führen nach Deutschland

Die Leiche lag an einem so entlegenen Ort, dass die Polizei stundenlang zum Fundort wandern musste, um den Leichnam zu inspizieren. Lange war das Geschlecht des Leichnams ungeklärt, erst DNA-Analysen fanden Jahre später heraus, dass es sich um einen schlanken Mann Anfang 20 handeln muss.

Ob er 1992 oder 1991 starb, ist unklar. Fest steht: Er muss im Frühjahr oder Sommer in das Naturschutzgebiet gekommen sein, denn in den Wintermonaten ist der Bereich um den Fundort aufgrund von starkem Schneefall nicht zu begehen. Der Leichenfundort liegt auf 1200 Metern Höhe etwa einen Kilometer vom nächsten Wanderweg entfernt.

Nach wie vor ist nicht geklärt, wie der Mann in den Nationalpark gekommen ist. Die Ermittler vermuten, dass er mit dem Zug zur nahegelegenen Ustaoset-Station gefahren sein könnte, Augenzeugen berichten von einem Mann, der aus entgegengesetzter Richtung kam und beim Wandern gesehen wurde.

„Teddybär“-Mann: Backpulver von Dr. Oetker bei Leichnam entdeckt

Neue Erkenntnisse zur Kleidung und weiteren Sachen, die der Tote bei sich hatte, haben Journalisten der norwegischen Kriminalsendung „Asted Norge“ nun auf eine neue Spur gebracht. Unter anderem wurden bei dem Leichnam eine Packung Vollkornbrot und eine Tüte mit Backin-Pulver von Dr. Oetker gefunden, beide Produkte stammen aus Deutschland.

Eine aufgerissene, gelbe Tüte der Marke Dr. Oetker. In ihr war Backin-Pulver enthalten.

Die Tüte mit Backin-Pulver der Marke Dr. Oetker wurde in Deutschland hergestellt. Sie ist eine von zahlreichen Spuren im Fall des „Teddybär“-Mannes, die nach Deutschland führen.

Auch eine Tüte, die viele Wanderer aus dem Ausland anstelle eines Rucksacks damals zum Wandern dabei hatten, wurde in Deutschland hergestellt. Eine ebenfalls neue Erkenntnis: Der Regenponcho, den der Tote trug, muss entweder in einem Globetrotter-Geschäft in Hamburg oder beim Textilien-Geschäft Schuster in München gekauft worden sein. 

„Teddybär“-Mann: Hinweise in deutscher Talkshow zu norwegischem Cold Case?

Im Anschluss an die Ausstrahlung von „Asted Norge“ kamen ebenfalls neue Hinweise hinzu. Eine Norwegerin will in den 1990ern in einer deutschen Talkshow eine Frau gesehen haben, die darüber sprach, dass ihr Sohn in Norwegen vermisst werde.

Sie sprach von der Talkshow von Jürgen Fliege, im Archiv des Bayrischen Rundfunks ließ sich aber keine entsprechende Episode finden. Möglich sei laut den Ermittlern auch, dass es sich um eine andere Talkshow gehandelt haben könnte. Die Ermittlungen in dem Cold Case dauern weiter an. (shh)

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