DLR Roboter„Mars-Maulwurf“ gräbt in die falsche Richtung

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Mars-Roboter

Dieses Foto zeigt den InSight Mars-Lander, der etwa einen Zentimeter unter der Oberfläche vom Mars gräbt. 

Köln – Mal steckte der „Mars-Maulwurf“ fest, kurz grub er wieder - nun hat der in Deutschland entwickelte Bohrroboter auf dem Mars die komplett falsche Richtung eingeschlagen. Statt sich nach unten zu graben, ist er nach oben gekommen, steckt aber noch im Bohrloch, wie auf einem Bild der US-Raumfahrtagentur Nasa zu sehen ist.

November 2018 landete der Maulwurf auf dem Mars

„Die Angelegenheit ist nicht „gegessen“, auch wenn es uns der Maulwurf wirklich nicht einfach macht!“, erklärte der wissenschaftliche Leiter des Instruments „HP3“ beim Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR), Tilman Spohn.

Die Forscher halten trotz der Schwierigkeiten an ihrem Ziel fest, mit dem Maulwurf auf eine Tiefe von drei bis fünf Metern zu kommen, wie aus dem Blogbeitrag des DLR hervorgeht. „HP3“ („Heat Flow and Physical Properties Package“), so der eigentliche Name des Mars-Maulwurfs, war im November 2018 mit der Nasa-Mission „InSight“ auf dem Mars gelandet.

Schneller Rückzug kommt für Forscher unerwartet

Er soll dort den Wärmestrom aus der Tiefe messen. Die Daten sollen Rückschlüsse dazu ermöglichen, wie sich das Innere des Planeten entwickelt hat und ob der Mars noch immer über einen flüssigen Kern verfügt.

Die Forscher gehen davon aus, dass der geringe Atmosphärendruck auf dem Mars, die geringe Schwerkraft und wenig bekannte Bodeneigenschaften beim Rückzug des Roboters eine Rolle gespielt haben. „Wir hatten damit gerechnet, dass die Sonde möglicherweise – wenn es ungünstig laufen würde – nicht tiefer eindringen oder vielleicht ein wenig rückwärts laufen würde, aber niemals so schnell wie jetzt beobachtet (...)“, so Spohn.

Roboter steckte über ein halbes Jahr fest

Die Forscher wollten nun zunächst sicherstellen, dass die Sonde nicht vollständig umkippt. Nach Inspizierung des Lochs solle der Mars-Maulwurf mit einem Greifarm des Landers „Insight“ wieder in die richtige Position gebracht werden. „Danach müssen wir sehen, wie wir hämmern, ohne eine erneute Rückwärtsbewegung auszulösen“, hieß es in dem Blog.

„HP3“ hatte nach der Ankunft mehr als ein halbes Jahr lang in 35 Zentimetern Tiefe festgesteckt, vermutlich, weil der Roboter an den Seitenwänden des gehämmerten Lochs keinen Halt mehr fand und auf der Stelle hüpfte. Erst als der Lander „Insight“ mit seinem Roboterarm half, ging es ein Stückchen weiter. (dpa)

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