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Doppelmord in BayernEhepaar im Schlaf überrascht – Praxispartner trauert auf Twitter

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Ein Absperrband der Polizei ist vor dem Einfamilienhaus des getöteten Ehepaars gespannt.

Mistelbach/BayreuthDas in Oberfranken getötete Ehepaar ist bei der Tat offenbar im Schlaf überrascht worden. „Wir gehen davon aus, dass die beiden im Schlaf angegriffen wurden“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Zuvor hatten Zeitungen der HCSB-Verlagsgruppe und „Der Neue Tag“ darüber berichtet.

In den Tagen nach der Tat zeigten sich zahlreiche Menschen in dem Ort mit rund 1500 Einwohnern bestürzt. In Sozialen Netzwerken drückten viele ihre Trauer und ihr Beileid aus. Auch der Gründer der Praxis für Kinder und Jugendliche in Neudrossenfeld, in der der getötete Arzt arbeitete, äußerte sich öffentlich auf Twitter zu der Tötung seines Partners.

Am Dienstag gab er zudem bekannt, dass er die renovierte Praxis, die die beiden Ärzte gemeinsam geplant hätten, im Sinne des verstorbenen Arztes, seiner Frau und dessen Kinder weiterführen werde.

Unterdessen hat der tatverdächtige 18-Jährige laut seinem Anwalt die Tat bei der Polizei eingeräumt. Das hatten zuvor auch mehrere Medien berichtet. „Wir gehen von einem alleinhandelnden Tatverdächtigen aus“, sagte der Polizeisprecher am Dienstag.

Der junge Mann soll die 47-jährige Frau und ihren 51-jährigen Ehemann in der Nacht zum Sonntag in ihrem Einfamilienhaus in Mistelbach bei Bayreuth getötet haben. Sein Verteidiger, der Rechtsanwalt Hilmar Lampert, teilte am Dienstag mit, sein Mandant habe bei der ersten polizeilichen Vernehmung am Sonntag eingeräumt, in einem Anwesen in Mistelbach zwei Personen durch Stichverletzungen getötet zu haben.

Tatverdächtige war Freund des Tochter

Am Montag wurde er wegen des Verdachts des Mordes in zwei Fällen in Untersuchungshaft genommen. Vor dem Ermittlungsrichter habe er keine Angaben gemacht, teilte sein Anwalt mit.

Laut den Ermittlern war der Deutsche der Freund der ältesten Tochter des Paares und verbrachte deshalb die Nacht in dem Haus. Die insgesamt vier minderjährigen Kinder der Ärztin und des Kinderarztes waren laut den Ermittlern während der Tat daheim.

Spuren würden derzeit noch ausgewertet

Beide Opfer hatten Stichverletzungen, die Ermittler gehen von einem „Stichwerkzeug“ als Tatwaffe aus. Im Haus seien verschiedene Messer sichergestellt worden, Spuren würden noch ausgewertet, sagte der Polizeisprecher am Dienstag.

Der 18-Jährige hatte sich wenige Stunden nach der Tat gestellt. Laut seinem Anwalt wurde er danach zunächst wegen bei ihm festgestellten Verletzungen ärztlich behandelt und danach von der Polizei vernommen. Zu Motiv und Hintergründen der Tat hielten sich Polizei und Staatsanwaltschaft auch am Dienstag bedeckt. (lre/dpa)