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UmfrageJeder Vierte mag keinen Spargel

Lesezeit 3 Minuten
Diejenigen, die Spargel mögen, essen ihn am liebsten mit Sauce hollandaise (einer Soße, die ursprünglich nur aus Butter, Eigelb und einer Reduktion aus Weißwein besteht). (Archivbild)

Diejenigen, die Spargel mögen, essen ihn am liebsten mit Sauce hollandaise (einer Soße, die ursprünglich nur aus Butter, Eigelb und einer Reduktion aus Weißwein besteht). (Archivbild)

Für manche eine Schock-Umfrage mitten in der Saison: Das Stangengemüse verliert an Popularität in der Bevölkerung. In der sogenannten Generation Z mögen mehr als 40 Prozent eher keinen Spargel mehr.

Jeder vierte Erwachsene in Deutschland mag frisch gekochten weißen Spargel nicht. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. Im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage vor drei Jahren ist dieser Wert gestiegen. Damals war es nur etwa jeder Fünfte, der das so sagte.

Zwischen den Generationen gibt es ausgeprägte Unterschiede: Dass sie Spargel „gar nicht“ mögen, sagen immerhin 27 Prozent der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre; die sogenannte Generation Z). Hinzu kommen 15 Prozent in der Gen Z, die ihn „eher nicht“ mögen. Macht zusammen 42 Prozent.

Ist Spargel ein Seniorengemüse? Jedenfalls mögen Ältere ihn lieber

Zwischen 25 und 34 Jahren liegt der ablehnende Wert bezüglich Spargel bei 31 Prozent, bei den 35- bis 44-Jährigen bei 34 Prozent und bei den 45- bis 54-Jährigen bei 26 Prozent. In der Gruppe der über 55-Jährigen ist es lediglich jeder Fünfte (19 Prozent), der Spargel „gar nicht“ oder „eher nicht“ mag.

Insgesamt ist die Spargelrepublik nach wie vor aber stark: Eine deutliche Mehrheit mag den oft als König der Gemüsesorten angepriesenen Spargel: 49 Prozent sagen im Mai 2025 sogar „sehr“, wenn sie gefragt werden, ob sie Spargel mögen. Zusätzliche 23 Prozent antworten, sie mögen Spargel „etwas“.

Frauen mögen Spargel mehr als Männer

Frauen lieben Spargel eher als Männer (74 zu 70 Prozent). Außerdem auffällig: Je älter die Leute, desto größer die Spargel-Liebe. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind 56 Prozent Spargel-Fans, bei den Menschen über 55 sind es 80 Prozent.

In Sachen Spargel gibt es übrigens eine deutsche Einheit. Er ist in Ost und West gleichermaßen beliebt.

Vielen Deutschen läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn sie gekochten weißen Spargel sehen. (Archivbild)

Vielen Deutschen läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn sie gekochten weißen Spargel sehen. (Archivbild)

Die Skepsis junger Leute nehmen Spargelbauern durchaus wahr. So erzählte ein Landwirt aus Brandenburg vor rund zwei Jahren mal der Deutschen Presse-Agentur, es gebe viele Ältere, die den Spargel im Frühling sehnlichst erwarten, ihn selber schälen, liebevoll zubereiten und den Verzehr zelebrieren. Spargel habe den Nimbus eines Festessens für sie. Auf der anderen Seite gebe es aber vor allem eher Jüngere, denen Spargelessen zu aufwendig sei. „Die denken oft auch eher gleichgültig: „Kann man machen, muss aber nicht sein“.“

Etwa 1,2 Kilogramm frischen Spargel isst jeder Bundesbürger im Jahr

Laut dem Verein Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände verspeiste vergangenes Jahr jeder Bundesbürger rund 1,2 Kilogramm frischen Spargel. Besonders hoch in der Verbrauchergunst stehen die heimisch angebauten Stangen. Mit knapp 200 Quadratkilometern nehme kein Gemüse eine größere Anbaufläche im Ertrag ein als der weiße Spargel, heißt es von den Verbänden.

Die Spargelsaison dauert traditionell etwa zwölf Wochen. Sie beginnt mit dem Frühlingsanfang und geht - zumindest meistens im Handel - bis zum Johannistag am 24. Juni. In Baden-Württemberg ist zum Beispiel Schwetzinger Spargel populär, in Berlin und Brandenburg ist es der Beelitzer, in Bayern Schrobenhausener, in Nordrhein-Westfalen Münsterländer. (dpa)