Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

FrankreichZweijähriger stirbt in überhitztem Auto – Vater festgenommen

Lesezeit 2 Minuten
Autos stehen in praller Sonne nebeneinander.

Als der Vater zu seinem im Auto vergessenen Zweijährigen eilte, war dieser bereits tot (Symbolbild).

Ein Vater vergisst in Frankreich seinen Sohn im Auto – bei 36 Grad. Der Zweijährige stirbt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

In Südfrankreich ist ein zweijähriger Junge gestorben, nachdem er über mehrere Stunden in einem geparkten Auto zurückgelassen wurde. Wie die Staatsanwaltschaft in Aix-en-Provence mitteilte, ereignete sich der Vorfall am Donnerstag auf einem Luftwaffenstützpunkt in Istres.

Der Vater des Kindes, ein Mitarbeiter der Basis, habe den Jungen morgens eigentlich in den Kindergarten bringen wollen. Stattdessen fuhr er direkt zur Arbeit und parkte sein Fahrzeug auf dem Gelände – offenbar in dem Glauben, den Jungen bereits abgesetzt zu haben. Erst ein Anruf seiner Ehefrau am Nachmittag, die das Kind im Kindergarten vermisste, brachte den Mann dazu, zum Auto zurückzukehren. Dort fand er seinen Sohn leblos vor.

Wiederbelebung ohne Erfolg – Vater in Polizeigewahrsam

Den Angaben der örtlichen Behörden zufolge versuchte der Vater sofort, Erste Hilfe zu leisten. Die alarmierten Rettungskräfte konnten jedoch nur noch den Tod des Kindes feststellen. Eine Obduktion ergab, dass der Junge an Flüssigkeitsmangel gestorben war. Der Vater wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in Polizeigewahrsam genommen.

Er zeigte sich demnach kooperativ und ist psychisch stark belastet. Zum Zeitpunkt des Vorfalls lagen die Temperaturen in der Region bei bis zu 36 Grad Celsius im Schatten. Auch französische Medien wie „Le Monde“ und „France Info“ berichteten über den Fall, der landesweit für große Anteilnahme sorgte.

Hitzefallen im Auto stellen tödliche Gefahr für Kinder dar

Fälle wie dieser machen erneut auf die Gefahren von hohen Temperaturen in geparkten Fahrzeugen aufmerksam. Bereits bei Außentemperaturen von 25 Grad kann sich der Innenraum eines Autos innerhalb kurzer Zeit auf über 50 Grad erhitzen. Da Kinderkörper Wärme deutlich schlechter regulieren als Erwachsene, können schon wenige Minuten in einem heißen Auto lebensbedrohlich sein.

Experten raten dazu, Kinder niemals auch nur kurzfristig unbeaufsichtigt im Auto zu lassen – unabhängig von Wetter, Tageszeit oder Schattenlage. Zahlreiche Organisationen weisen regelmäßig auf diese Risiken hin, darunter auch das französische Gesundheitsministerium und der Automobilclub „Automobile Club Association“. Auch Haustiere sind von dieser Gefahr betroffen: Für Hunde oder Katzen kann ein Hitzestau im Auto ebenso schnell tödlich enden. (jag/dpa)