Das Erdbeben überraschte am frühen Donnerstag viele Urlauber. Die Behörden lösten sogar eine Tsunami-Warnung.
Urlauber fliehen ins FreieErdbeben erschüttert erneut mehrere Mittelmeer-Inseln – gefühlt lange Dauer

Vor der griechischen Insel Kreta hat es am Morgen ein Beben der Stärke 6,1 gegeben. (Symbolbild)
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Die Erdbeben-Serie im Mittelmeer reißt nicht ab. Gut eine Woche nach dem Erdbeben in der Ägäis hat in der Nacht zum Donnerstag (22. Mai) erneut die Erde auf gleich mehreren griechischen Inseln im Mittelmeer gebebt. Das Beben mit der Stärke 6,1 überraschte am frühen Donnerstagmorgen (22. Mai) viele Urlauber.
Wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte, ereignete sich das Erdbeben vor den griechischen Inseln Kreta und Santorin. Das Epizentrum lag demnach in einer Tiefe von 68 Kilometern etwa 82 Kilometer nordöstlich von Kretas Hauptstadt Heraklion entfernt.
Erdbeben im Mittelmeer: Griechenland gibt Tsunami-Warnung raus
Viele Menschen seien aus Angst auf die Straßen gerannt, sagte Alexis Kalokairinos, Bürgermeister der kretischen Stadt Heraklion, dem Nachrichtensender ERTNews. Laut Kreta-Bewohnern, die sich gegenüber griechischen Medien äußerten, habe sich das Beben vor allem durch seine gefühlt lange Dauer ausgezeichnet.
Das Beben sei auch auf der Halbinsel Peloponnes, den Kykladen und sogar auf Zypern deutlich zu spüren gewesen, berichtete die Zeitung „To Proto Thema“. Entwarnung gab es demnach von Thanasis Ganas, dem Forschungsleiter des Geodynamischen Instituts Athen. Er gehe davon aus, dass es kaum Nachbeben geben werde.
Vorsorglich hatte der griechische Katastrophenschutz auch eine Tsunami-Warnung herausgegeben; eine entsprechende Warnmeldung ging per SMS an die Menschen in der Region. Der Tsunami blieb jedoch aus. Verletzte oder Schäden wurden zunächst nicht gemeldet.
Immer wieder schwere Erdbeben im Mittelmeer – Experten sind verwundert
Erst vor einer Woche hatte ein Erdbeben der Stärke 6,1 südlich der Insel Kasos auch auf bei Urlaubern sehr beliebten Ägäis-Inseln wie Kos, Rhodos und Kreta für Erschütterungen gesorgt.
Ab Ende Januar waren tausende Beben rund um Santorini und die Nachbarinseln registriert worden. Damals riefen die Behörden einen einmonatigen Notstand aus und schlossen unter anderem die Schulen. Daraufhin verließen die meisten der rund 16.000 Einwohner von Santorini sowie zahlreiche Touristen fluchtartig die Insel.
Eine solche Serie von Erdbeben hatte es in dem Gebiet nach Expertenangaben seit 1964 nicht mehr gegeben. Auch in Istanbul gab es vor ein paar Wochen ein Erdbeben, dass die Erde am Bosporus erschüttert hatte.
Das Erdbeben in der Region Arkalochori auf Kreta am 27. September 2021 hatte erhebliche Auswirkungen: Ein Mensch kam ums Leben, als eine Kirchenkuppel einstürzte, elf weitere wurden verletzt. Über 5.000 Gebäude, vor allem ältere Steinhäuser, wurden beschädigt. (mbr/afp)